Hallo zusammen,
habe lange nicht mehr reingeschaut und war überrascht von der Vielzahl der Beiträge und den interessanten Hinweisen.
Meine Bestrahlung hatte ich im Juli / August hinter mich gebracht. Während dieser Zeit habe ich weiter gearbeitet, da selbständig. War zwar öfters müde, aber es ging schon irgendwie.Die Verbrennungen waren unangenehm, im Genitalbereich sind die Herren der Schöpfung etwas empfindlich. Nachgelassen hatte meine Leistungskraft in Bezug auf meine Belastbarkeit. Wenn ich sonst 30 Aufgaben am Tag bewältigen konnte, war ich dann schon nach 20 fertig.
Die AHB habe ich mir geschenkt - 14 Tage nach der Behandlung sind wir für 2 Wochen in den Urlaub gefahren. Dies hatte auch einen wirklich erholsamen Effekt.
Danach im September machte sich dann doch die Bestrahlung weiter bemerkbar. Montag morgens beim Aufstehen fühlte ich mich schon wie abgeschossen.
Bin dann zu meiner Hausärztin, welche auch Homeopatin ist.
Die gab mir dann die kleinen Kügelchen, speziell gegen Strahlenschäden. Sorry, die Konzentration in diesen Kügelchen ist ja schon nicht mehr nachweißbar, und eigentlich glaube ich auch nicht daran - aber! es hat geholfen. Innerhalb von 24 Stunden. Dann wieder Verschlechterung, neue Einnahme und wieder Besserung.
Die erste Nachsorge in der Strahlentherapie war nur mündlich mit Abtastung. Da dort Hochbetrieb herscht, war eine andere Ärztin für mich zuständig die mich als erstes fragte, wie denn meine Beschwerden nach der Chemo waren !!!
Letztendlich ist alles ein Wirtschaftbetrieb mit fortlaufenden Nummern.
Die Strahlenbehandlung wurde dort sehr gut durchgeführt. Auch kümmerte sich dort die Ärztin, Frau Dr. Koops,Strahlentherapie Städt. Kliniken Kassel, nochmals um eine genaue Diagnose,so das weniger bestrahlt werden mußte, als vom Onkologen angenommen. Ebenfalls hat die Ärztin Kontakt mit Essen aufgenommen, wegen Teilnahme an einer Studie. Mein Krankheitsbild paßte aber nicht in die laufenden Studien.
Im Dezember war ich dann wieder bei meinem Onkologen, Dr.Siehl. Der nimmt sich sehr viel Zeit. Ein ausführliches Gespräch ist Vorprogramm und dann eine ausführliche Abtastung, Blutuntersuchung und Ultraschall. Alles o.B.
Das war wirklich schön !!!
Ebenfalls bekam ich die Information über die Möglichkeiten einer Reha. Der Arzt sagte mir, das es 3 Kuren geben würde.
Mein Anruf bei der Krankenkasse ergab dann, das es im Höchstfall 2 Reha`s gibt.
Der Arzt wäre noch auf dem alten Stand - was ist nun richtig?
Kompliziert ist auch der Antrag, weil man erst mal rausfinden muß, welcher Kostenträger zuständig ist - dies kann sein LVA, BfA oder die KK.
Vorher habe ich mich schon mal im Netz nach einer guten Reha-Klinik umgesehen, unter
www.rehakliniken.de bekommt man einen schönen schnellen Überblick.
In wie fern man sich das aussuchen kann, hängt wohl auch von dem Wohlwollen des zuständigen Kostenträgers ab oder von der Kampfeslust jedes einzelnen.
Im Januar habe ich dann noch mal eine Woche Urlaub im Spreewald gemacht. Dort hat es wirklich schöne Seiten. War dann mal zum anschauen der Reha - Klinik in Lübbenau. Die fand ich nicht so toll. Alles ziemlich steril.
Nach Lübben hab ich es dann nicht mehr geschafft.
Frank, Deinen Eindruck kann ich bestätigen, das viele Beiträge sehr gefühlsbetont sind.
Aber ehrlich - welche Gedanken haben wir Männer über die wir nur nicht sprechen.
Ab und zu holt es mich ein und ich denke an meine Lebensdauer, oder bei beim Duschen fühle ich sehr genau, ob mein Körper wieder ein Lymphom hervorbringt, mit all den Gedanken an Krankheit, Verlauf, Chancen, Dauer und, und und...
Im übrigen hab ich mich mit der Statistik nich beschäftigt - man weiß ja nie zu welchem Prozentsatz man dazugehört.
Mein Leben hat sich nur insoweit geändert, das ich mir manche Dinge gönne, die ich mir aus Sparwut sonst nicht geleistet habe.
Ich denke schon an morgen aber nicht auf die Art, mit 65 fange ich an zu leben.
Wichtig für mich ist auch der Rückblick auf mein bisheriges Leben - und ich könnte heute zufrieden in den Sarg steigen.
Für mich ist das befreiend. Pläne habe ich schon, aber eigentlich ist es nicht mehr so wichtig.
Außerdem haben wir ja alle auf die eine oder ander Weise jemanden gezähmt und wir bleiben erhalten.
So, nun genug geschrieben.
Genießt alle die Glücksmomente im Leben...