Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr
Liebe Monika
Auch wenn die Situation im Moment um Wolfgang und Heike weit dramatischer und kritischer ist wie die von Willy, so gebe ich mal ein Antworten..... Also er ist auf und soweit als möglich aktiv!
Der Arm und die Hand müssen operiert werden, weil trotz allen konservativen Massnahmen wie Medikamente, Therapie und Ruhigstellen beide so derart überbeantsprucht sind, da er ja alles nur einseitig erledigen kann, das die enormen Schmerzen (trotz den bereits hohen Dosen von Morphium und Celebrex) und die Bewegungseinschränkungen zu stark sind. Als Komplikationen werden Entzündungen und vor allem Vernarbungen die das Einwachsen der freipräparierten Nerven und Sehnen mit sich bringen kann, das heisst an sich die noch grösseren Bewegungseinschränkungen. Das wäre für ihn mit der Tatsache, dass er nur noch einen funktionstüchtigen Arm hat verherrend. Sie gehen schon davon aus, dass es nicht so einfach sein wird da sie an div. Stellen operieren müssen. Da er aber nicht ein sehr grosse Wahl hat, nimmt er erneut die Chance wahr und geht mit dem Risiko ab durch die Mitte!!!!!
Also die Lungenblutungen hat er immer noch, ist ein teil von ihm und rührt uns nicht mehr vom hocker - ist einfach sch...... er schluckt nun Eisen in der Hoffnung die Anämie wird etwas besser - bislang (nach fast 2 Monaten) noch kein Anzeichen von Besserung.
Seit 6.1. hat er nun schon mehrere Lungenentzündungen und fast nicht mehr zählbare Fieberschübe (immer nur so einen halben oder ganzen Tag aber dafür stets mit Schüttelfrost und gut über 40°C), die ihn wahnsinnig zurück werfen. Er ist total geschlagen deshalb. Dies beunruhigt die Ärzte sehr, mit den Lungenblutungen - sie wissen aber nicht was die Ursache genau ist ausser dieser Strahlenfibrose.
Wie die Situation der Tumore aussieht werden wir nach dem Staging erfahren CT ist am 2.3. Besprechung in der Klinik am 9.3. einen Tag nach der Op.! Irgendwie gehe ich mit sehr gemischten Gefühlen an das nächste Staging, wenn ch ehrlich bin geht es ja uns allen immer so, und nicht nur jetzt!
Die Schmerzen (die Phantomschmerzen) im linken (gelähmten Arm und Hand) sind im Moment für ihn die Hölle er muss mehrfach täglich Morphium Tropfen nach "giessen"! Sie haben das Antiepileptika reduziert da sie den Verdacht haben es könnte ja eine Medikamentenreaktion sein. Nun hat er sehr starke Schmerzen wieder, nachdem er doch endlich etwas besser eingestellt war. Ich hoffe dass wenigstens die Leber- und Nierenwerte sich darunter bessern.
Ich bin aber erstaunt, alle rundherum haben die Grippe (Erkältung und nicht die echte G.) - Willy hat sie Gott sei Dank nicht bekommen. Dafür die Boys. Marc hat beide Arme eingepackt - er hat an der Fasnacht am Schlagzeug gespielt, ist für einen Kollegen eingesprungen, und das erste mal, obwohl er schon als Kind Trommelunterricht hatte und jedes jahr an der Fasnacht teilnahm, deftige doppelseitige Sehenenscheidenentzündungen der Fingersehnen, der Handgelenke und des re. Ellenbogens eingehandelt. Er ist nun krankgeschrieben, geht aber am Donnerstag zur Elektronikerschule ca. 100km von uns entfernt, da er sich seinen Ausbildungsplatz nicht aufs Spiel setzen will.
Bei mir ist die Grippe bald vorbei, leider ist der MS-Schub diesmal sehr hartnäckig und deutlich schwerer als sonst. Habe sehr starke Schmerzen (und darf nichts nehmen), stolpere noch mehr als sonst und haben mehr sensible und motorische neurologische Ausfälle. Im Moment kann ich nur sehr wenig machen z.B. den Badezimmerboden kehren/saugen und dann Feuchtwischen und ich bin flach!!! Ich habe auch eine extreme Phase des MS-Fatigue. Und was wohl? Bin einmal mehr wieder total undicht!!! Was sehr problematisch ist, ist die Tatsache, dass mein Auge so schlecht dran ist und es wird trotz Kortison nicht besser - da ich ja einseitig blind bin, ist es absolut der Mega-Mist. Vor dem Erblinden habe ich höllen Angst, ist aber eine Situation die mich wahrscheinlich treffen wird, so wie die Augenklinik und der Neuro mir das erklärten, wenn auhc nicht heute oder morgen. Da sie nicht wissen ob ich jedesmal eine doppelseitige SNE (Sehnervenentzündung) habe - sie sehen im blinden Augen nicht bis zum Sehnerv resp. Hintergrund, haben sie die klitzekleine Hoffnung, dass sie evtl. später das Blinde operieren könnten und eine Linsentransplantation etc. durchführen können. Sie wissen nur nicht ob der Sehnerv überhaupt Reize aufnehmen, verarbeiten und ans Gehirn weiterleiten kann, da er seit fast 45 Jahren nie reize empfangen hatte und somit nie gebraucht wurde!!!
Ups ist etwas lang geworden!!!! Sorry... hat ja nicht alles mit Krebs zu tun!
Ist ja alles Peanuts vergleichbar zu Heike und Wolfgang und vielen anderen hier.
Gute Nacht ihr Lieben und seid ganz fest in den Arm genommen, weiterhin viel, viel ach ihr wisst ja schon was wir meinen. UND Sonnenschein..... mit der langersehnten wende im ganzen.
liebste Grüsse eure Liz und Willy im Doppelpack
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