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Alt 07.03.2005, 16:09
Gast
 
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Standard Jetzt auch ich.... Brustkrebs !

Liebe Ilona,

auch bei mir wurde brusterhaltend operiert. Auch wenn mein Knoten kleiner war als deiner, so habe ich mich auch die ganze Zeit gefragt, wie das funktionieren soll. Bevor ich mich getraut habe, den Arzt konkret danach zu fragen, habe ich mir schon überlegt, ob man nicht vielleicht die andere Brust gleich mit verkleinern sollte oder ähnliches. Im Nachhinein hätte ich den Arzt wieder einmal einfach sofort fragen sollen, anstatt meine reichhaltige Phantasie zu bemühen. ;-) Solange das Thema Ablatio noch nicht im Raume steht, macht man sich ja noch solche Gedanken, was ich aber auch nicht verwerflich finde.

Mein Arzt hat mir sein geplantes OP-Verfahren (Mobilisation des Brustdrüsengewebes, Adaption mit Knopfnähten im Sinne einer glandulären Rotationsplastik - Ooh Mann, das hört sich echt gefährlich an!) anhand eines sehr schönen Beispiels erklärt. "Stellen Sie sich ihr Brustdrüsengewebe wie eine Rebe mit Weintrauben vor. Wenn sie aus der Mitte einige Trauben entfernen, rutschen die verbleibenden Trauben in die Lücke. Diesen Effekt werden wir bei der OP unterstützen, indem wir das Brustdrüsengewebe von der Innenhaut trennen und innerhalb der Brust ein wenig verschieben. Auch das Brustdrüsengewebe ist ähnlich wie die Weintrauben mit einer Flüssigkeit gefüllt. D.h. es füllt sich im Laufe der Zeit entsprechend mit Flüssigkeit auf, so wie es der Platz drum herum zulässt."
Ich fand diese Beschreibung sehr beruhigend, auch wenn es sich erst einmal ein wenig schrecklich anhört. Aber ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass "weg" nicht gleich "weg" ist. Auf jeden Fall habe ich diese OP sehr gut überstanden und ich meine, dass sich das Ergebnis schon ganz gut sehen lassen kann, auch wenn die Brust momentan natürtlich noch etwas geschwollen ist.

Bzgl. der Lymphknoten wurde bei mir die sog. Wächterlymphknoten (Sentinel Node) Methode angewandt, die leider noch nicht in allen Krankenhäusern zum Standard gehört. Hierbei wird das Gewebe rund um den Tumor vor der OP radioaktiv markiert und bei der OO der Tumor ggf. noch mit einem blauen Farbstoff markiert, um so den Wächterlymphknoten ausfindig zu machen. Dieser kann dann während der OP im Schnellschnittverfahren auf Tumorzellen untersucht werden. Wenn der Sentinel keine Tumorzellen enthält, werden zusätzlich allenfalls noch auffällige/vergrößerte Lymphknoten entfernt. So kann der Eingriff möglichst klein gehalten werden - im Fachjargon sprechen die Experten hier von einem minimal invasiven Eingiff. Allerdings müssen hierzu auch wohl bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Frag doch einfach noch einmal den operierenden Arzt konkret danach.

Ansonstens kann ich bestätigen, dass Krankengymnastik und Lymphdrainage sehr schnell über die anfänglichen Bewegungseinschränkungen weghelfen. Die KG begann bei mir sogar schon 1 oder 2 Tage nach der OP im Krankenhaus. Zur Zeit mache ich dies im Rehazentrum bei mir um die Ecke weiter. Das hilft sehr.

Also, Ilona, nur Mut! Auch du schaffst das - ganz bestimmt!!!

Viele liebe Grüße
Anne FFM
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