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Alt 14.03.2005, 11:23
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Standard Silikonimplantat-Kapselfibrose?

Hallo Cati,
wenn ich damals so schlau gewesen wäre wie heute, hätte ich mich niemals mit Silikon bestrahlen lassen.Mittlerweile wurde ich vom MDK darauf hingewiesen, dass ein eindeutiger Behandlungsfehler vorliegt, zumal ich es von der Strahlenklinik schriftlich habe, dass Keine Probleme nach Bestrahlung mit Silikon auftreten würden.
Bei mir fing es so ähnlich an, wie bei deiner Freundin. Das erste, was mir aufgefallen ist, war die große Delle zwischen Brustansatz und Brustwarze. Mein Gyn meinte damals,das Implantat wäre abgerutscht.Gleichzeitig bemerkte ich leichte bis stärkere Schmerzen, die aber noch auszuhalten waren.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich Silikon entfernen und mir meine Brust mit Eigengewebe aufbauen lasse.
Was für mich NIE in Frage gekommen wäre, Dass ich mir irgendeinen Muskel entfernen lassen würde.
Ich habe wirklich sehr lange das für und wieder überlegt, da ich aber meine Krebserkrankung ohne seelischen Schaden überstanden hatte und ich für mich nicht die Frage beantworten konnte, ob ich mit nur einer Brust doch noch in das berümte Loch fallen würde, war die Sache für mich klar. Ich wußte aber auch, falls der Brustaufbau nicht gelingen sollte, würde ich mit nur einer Brust leben müssen.
Was ich deiner Freundin raten kann ist, sich erstmal jede Info holt, die sie nur bekommen kann.
Für sich die Frage beantwortet, was will ich, was erwarte ich.
Ich war bei ingesammt 3 Kliniken, um mir Infos zu holen,habe das Internet hoch und runter studiert und habe mich dann entschlossen mich in Frankfurt Team Dr. Exner operieren zu lassen.
Das schöne war, meine Bettnachbarin wurde 1 Woche zuvor operiert, auch Diep-flap, aber beide Brüst.Sie zeigte mir ihre Narben am Bauch und auch ihre Brüst.Ich war begeistert.
Bei meiner OP gab es Komplikationen! Und zwar wegen der Bestrahlung. Erst die dritte Atterie hat den Bauchlappen mit Blut versorgt, die beiden anderen sind einfach zerbröselt.Meine OP dauerte 11 Stunden, und leider habe ich mir durch das lange Liegen eine saftige Dekubitusstelle am Steißbein eingefangen.
Nach der OP ist in Frankfurt 5 Tage absolutes Liegen verordnet,also auch nicht für Toilette aufstehen.Man bekommt einen Blasenkatheter gelegt und vor der OP muß man Afühmittel nehmen, damit der Darm leer ist.
Vor diesen 5 Tagen hatte ich am meisten Schiss.Aber im Nachhinein muß ich sagen, sie gingen rum.
Nun und meine Brust, sie sieht toll aus. Sie hat im Moment die gleiche Größe, wie die gesunde. In ca 4 Monaten muß ich nochmals in die Klinik, dort wird dann dieses "Bauchsegel" entfernt und ich kann mir die gesunde Brust noch straffen lassen, falls ich das möchte.
Aber der größte Erfolg und was für mich am wichtigsten war :Ich habe 2Brüste und KEINE Schmerzen.
Heute 3 Wochen nach der OP ist meine Baunarbe zwar noch hart, aber rosa und sieht bei weitem nicht so schlimm aus, wie auf manchen Bildern.
Noch eines, ich habe fast genau 1 Jaht gebraucht,um mich über die Risiken einer solchen OP zu informieren, habe unzählige Gespräche geführt(falls eine meiner Gesprächspartnerinnen mitliest, vielen Dank)und ich habe mir die verschiedenen Kliniken, sprich die dazugehörenden Ärzte genau angesehen,bezw. habe auch getestet, wie viele Fragen ich stellen kann, bevor sie die Geduld verlieren.
Im Endefekt muß jede Frau für sich selbst entscheiden was sie will und was sie auf sich nehmen möchte und kann.Keine andere Frau kann und darf dazu raten und vorallem kein Mann.
Wenn du oder deine Freundin noch Fragen habe, stellt diese ruhig, auch wenn sie sich noch so dumm anhören.
Übrigens, wo wohnt ihr?Vielleicht gäbe es die Möglichkeit sich zu treffen.
Liebe Grüße
Karin B.
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