auf einmal ist alles anders....
Hallo an alle,
ich lese diesen Thread schon seit einer ganzen Weile, habe mich aber bislang noch nicht geäussert weil 33 Seiten ganz schön lang sind und ich alles lesen wollte bevor ich mich einmische.
Bei mir ist es meine Mutter die diverse Hirnmetastasen hat, die Diganose war im Oktober, Operation Ende Oktober (es wurde nur eine Metastase entfernt) dann Ganzkopfbestrahlung.
Ich erkenne so viele Parallen zu Dayos Geschichte, diese grosse, grosse Müdigkeit und die Depressionen.
Ein Onkologe hat meine Mutter kurz vor Weihnachten "zum sterben nach Hause geschickt" (ihre Worte), und das 2 Tage vor Weihnachten.
Danach kamen ganz schlimme Depressionen, genauso wie Dayo es bei seiner Frau beschrieben hat.Es hat uns allen viel Mühe gekostet ihr und uns einzureden dass wir die Aussage nur falsch aufgefasst haben und er es gar nicht so gemeint haben kann. Auch Ihr Haussarzt mach meinen Eltern sehr viel Mut ("In zwei Jahren gehen sie noch mal hin und sagen Ihm die Meiung").
Ihr Befinden wurde nicht besser, eher schlechter und ich hatte das ewige auf und ab zwischen hoffen und bangen satt. Deshalb habe ich mit meinem Mann besagten Onkolgen besucht, der hat uns dann aufgeklärt: nichts mehr zu machen, keine Chemo nicht einmal weitere MRTs.
Komischerweise ist zur gleichen Zeit ihr Befinden besser geworden, Depressionen haben wir mit Beruhigungsmittel in den Griff bekommen. Ausserdem ist sie in Behandlung bei einem Psycho-Heilpraktiker, der macht Hypnose und Handauflegen bei ihr. Auch wenn ich persönlich nicht unbedingt davon überzeugt bin, dass er sie heilen kann ist es für mich gut zu wissen, dass sie meint er könne es. Jedenfalls hat er sie bis jetzt aus dem Loch herausgeholt und es hält schon mehrere Wochen an.
Meinem Vater und meiner Schwester habe ich von dem Besuch beim Onkologen nichts erzählt, da ich der Meinung bin, dass sie beide damit nicht umgehen könnten (auch wenn ich den Verdacht habe, dass mein Vater die Wahrheit kennt). Meine Mutter "lüge" ich in der Beziehung voll an, mach ihr Hoffnung und spreche über ihre Zukunft. Manche Menschen finden es wahrscheinlich ganz schrecklich von mir, aber ich merke dass sie so viel besser drauf ist. Wenn sie die Wahrheit wüsste würde sie vielleicht nicht unbedingt an Selbstmord denken, würde uns allen das Leben aber ungeheuer schwer machen mit der über alles herrschenden Frage: "Warum ich, ich habe doch nichts verbrochen?".
Dayo,
nach dem was ich alles von Dir gelesen habe, schätze ich Eure Situation ähnlich ein und bin der Meinung, dass das vielleicht auch für Euch der richtige Weg ist, aber das kann man natürlich nur durch ausprobieren hinbekommen.
Auch wenn der Heilpraktiker sie nicht heilen kann, ist es für sie eine gute Sache. Ich weiß zwar nicht genau was er während der Hypnose mit ihr macht, aber auf jedenfall hilft es ihr, auch wenn er veilleicht ihr Unterbewustsein auf das sterben vorbereitet ist das eine grosse Hilfe für sie.
So ich hoffe, mein Beitrag war nicht allzu langatmig, ich bin froh dass ich mit endlich durch die 33 Seiten gelesen habe um mich zu beteiligen.
Gruß Sylvia
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