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Alt 17.10.2002, 13:43
Gast
 
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Michaela und allen Anderen,

mein Vater (bald 64) steht nun auch am Anfang der Bestrahlung. Seit 1 Jahr haben WIR die Diagnose Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium und leben damit, mal schlechter mal besser. Vor 4 Monaten hatte er auch noch einen Schlaganfall, kann nicht mehr sprechen, lesen, schreiben.... Die Chemo (5 Zyklen)hat er durchgehalten, obwohl meine Mutter manchmal glaubte, dass er an den Nebenwirkungen sterben würde.
Eigentlich wollten wir ihm den weiteren Klinikaufendhalt ersparen, aber der Tumor ist kleiner geworden, hat nicht gestreut... Man kann jedenfalls nichts nachweisen...
Da mein Vater nicht sprechen kann und seine Umwelt auch nicht in vollem Umfang wahrnehmen kann müssen wir als Familie entscheiden, das ist furchtbar schwer. Eune Chemo hätte er wohl nicht mehr mitgemacht, da hat er sich sehr deutlich machen können.
Jetzt fahren meine Eltern jeden Tag (geplant sind 8 Wochen)täglich 40 km hin und wieder zurück, um den Krebs einzudämmen. Im Moment geht es ihm relativ gut, er nimmt zu und ist sehr zärtlich und gut zu meiner Mutter. Gestern rief ich sie an, sie sagte, dass sie morgens immer zusammen lachen würden.
Das macht mich sehr ruhig und glücklich. Ich weiss nicht was werden wird, die tiefen Löcher, in die wir zusammen als Familie fallen kommen und gehen, bisher haben wir es geschafft...
Man kann einfach nur dabei sein, da sein.
Ich wünsch euch allen viel Kraft.
Liebe Grüsse vom Dirk
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