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Alt 13.04.2005, 21:49
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Doris,

bei mir liegt zwar alles schon etliche Jahre zurück (OP 5/98), aber ich hoffe ein wenig auf deine Fragen eingehen zu können.

Ich war 3 Mal in Aulendorf zur Reha und war mit dem Erfolg
sehr zufrieden.

Die erste war die Anschlussheilbehandlung und die 2.te Reha bekam
ich auch noch ohne weiteres genehmigt.
Bei der 3.ten musste ich nach Ablehnung mit dem Verweis auf
Abwendung der Berufsunfähigkeit Widerspruch einlegen.

Die Reha-Massnahme ist in den meisten Fällen auf 3 oder 4 Wochen
beantragt und genehmigt.
Der zuständige Stationsarzt bzw. HNO-Arzt in Aulendorf entscheidet in den ersten Tagen, ob eine eventuelle Verlängerung der Reha-Massnahme zu empfehlen wäre.
Die Verlängerung erfolgt natürlich nur mit Zustimmung des
Patienten und beträgt in der Regel eine Woche,

Es besteht auch die Möglichkeit eine Begleitperson mitzunehmen,
jedoch muss diese die anfallenden Kosten selbst übernehmen.
Da wäre es ratsam sich vorher mit dem Parksanatorium in Aulendorf
Tel. 07525/93-10 in Verbindung zu setzen und die genauen Sätze
zu erfragen.

Die Anwendungen wie Schultergymnastik, Atemgymnastik, Walking,
Inhalation, Lymphdrainage usw. werden vom Stationsarzt festgelegt.

Es kann ein TV der auf dem Zimmer steht gegen Mietgebühr
freigeschaltet werden, sowie auch Telefon (ich hatte mein Handy
dabei).
Bei der 2.ten und 3.ten Reha durfte ich auch ins angeschlossene
Freizeitbad. Da ich regelmässiger Saunagänger war und bin habe ich natürlich dies auch genutzt, da der Eintritt an den Wochentagen mit der KUrkarte frei ist.
Bei der ersten Kur ist dies meist untersagt, da ein anschwellen
des Ödems zu befürchten wäre.

Die Arbeitsaufnahme entscheidet der Hausarzt, bei mir mit Absprache über den Werksarzt.
Da dein Mann vermutlich als arbeitsunfähig die Reha antritt, wird er auch als arbeitsunfähig wieder entlassen.
Ich war nach der Anschlussheilbehandlung noch ca. 1/2 Jahr
krank und bekam in dieser Zeit Lymphdrainage.
Dies dürfte aber bei jedem verschieden, je nach Verfassung und
Heilungsprozess (Mundtrockenheit, Müdigkeit (Fatigue), Schulter-
beschwerden usw.) sein.
Ich war wie gesagt, nach 1/2 Jahr zunächst beim Werksarzt, mit den Unterlagen der Reha und habe dann mit dem Hamburger-Modell
(zunächst 3-4 Std. am Tag und langsam erhöhen) wieder angefangen.

Zusammen mit dem Schwerbehindertenbetriebsrat und dem Werksarzt
wurde eine Umsetzung im Betrieb geprüft und veranlasst,
da ich meine alte Arbeit nicht mehr ausführen konnte.
Der Schwerbehindertenausweis sollte dem Arbeitgeber bei der
Arbeitsaufnahme vorgelegt werden, da dies in die Personalakte
aufgenommen wird.
Deinem Mann stehen dann 5 zusätzliche Tage Urlaub im Jahr sowie
ein erweiterter Kündigungsschutz zu.

Wie du siehst kann man ein wenig aus Erfahrung erzählen, jedoch
sollte man alles ruhig auf sich zukommen lassen.

Ich hatte damals auch meine Ängste, wegen der privaten und
betrieblichen Zukunft, was sich im Nachhinein als völlig
unbegründet herausstellte.

Ich hoffe euch in der ein oder anderen Frage geholfen zu haben und wünsche deinem Mann 'Alles Gute'


" Harry, auch ich denke an dich !!! "


Bernhard
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