meine Mama
Liebe Maryleen,
Du mischst Dich hier nicht ein - im Gegenteil. Du bist hier willkommen.
Deine Verwirrung über Deine Gefühle kann ich gut verstehen. Die ganzen Jahre kämpft man darum, dass die geliebte Person diese Krankheit überlebt und man glaubt auch daran (bis auf die Phasen, wo man mit schlechtem Gewissen die Hoffnung verliert). Und dann ist das Unfassbare eingetreten. Und dann? Freier Fall. Und eben diese fast unerträgliche Persönlichkeitsspaltung. Auf der einen Seite unendlich traurig, auf der anderen Seite sehr erleichtert. Ich muß um sie keine Angst mehr haben. Aber sie ist nicht mehr da.
Wichtig ist, dass Du beide Seiten in Dir zulässt und erlebst. Und manchmal braucht man einfach Menschen zum Reden, die auch in dieser Situation sind, oder Dir schon ein paar Schritte voraus sind.
Und diesem verrückten Haufen hier, ist keines Deiner Gefühle fremd. Also, melde Dich, wenn Dir danach ist.
Liebe Grüsse
tini
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