Hallo Ihr Lieben,

mensch, was seid Ihr so lieb :-)

Ja, Tini, Du hast völlig recht. Der Tag, an dem Mama starb, war natürlich schlimm. Aber zum Beispiel der Tag, an dem wir die Erstdiagnose erfuhren oder aber die Diagnose Endstadium oder aber der Tag, an dem die Ärzte sagten "Sie wird sterben, wir können nichts mehr tun", das waren alles noch schlimmere Tage.
Vielleicht begreift man die Endgültigkeit am Tag X nicht so gut.
Bei mir ist es allgemein so, dass ich mit einer Angst vor irgendetwas schlechter umgehen kann als mit einem negativen Ereignis.

Zum Beispiel wurde ich vor einigen Jahren nach 8 Jahren Beziehung verlassen und mein Ex teilte mir einige Wochen vorher mit, dass er sich unsicher ist in Bezug auf unsere Beziehung und Bedenkzeit braucht. In dieser Bedenkzeit bin ich fast kaputtgegangen.
Und als die Beziehung dann endgültig vorbei war, ging es mir seltsamerweise besser. Denn ich hatte einen Weg und konnte etwas tun, um zu verarbeiten. Vorher hängt man in einem Zwischenzustand fest, der einen daran hindert, nach vorne zu gehen.

Vielleicht ist das der Grund.

Ich schreibe ja auch noch im Angehörigenforum mit zwei Mädels und denen geht es wie mir. Man wundert sich, warum es so gute Tage gibt und man einfach weiterlebt. Aber ich denke auch: Es bringt nichts, sich ein schlechtes Gewissen zu machen. Die Trauer wird von ganz alleine noch kommen und vielleicht schützt sich die Seele und lässt die Trauer dann nur in Stückchen zu, so dass es erträglich ist und man nicht völlig zusammenbricht unter allem.

So, ich bin heute am Überlegen, meinen PC wegzubringen und aufzurüsten. Ich spiele viel die Sims2, das ist eine Welt, in die ich mich flüchten kann, und seit wenigen Tagen stürzt das einfach dauernd ab. Ich bin untröstlich, denn jetzt muss ich mich permanent der Realität stellen und das will ich nicht :-(

Ich hoffe, Euch geht es allen soweit gut - dieses Wochenende solls doch so heiß werden. Die Sonne scheint bei uns jedenfalls wieder.
Ich komme übrigens aus dem Raum Südhessen.

Liebe Grüße
maryleen