Thema: Aussichtslos
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Alt 03.05.2005, 14:44
Gast
 
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Standard Aussichtslos

Hallo zusammen,
am 01.02.05 ist mein Vater mit Verdacht auf Gallensteinen ins Krankenhaus gekommen. Am 02.02.05 wurde ich als Tochter gebeten, ins Krankenhaus zu kommen. Am 03.02.05 haben mein Vater und ich die Diagnose "Gallengangskrebs" erhalten (allerdings wurde diese Diagnose sehr "schonend" mitgeteilt (soweit man so etwas schonend mitteilen kann). Uns wurde sofort gesagt, daß man nichts mehr machen kann. Am 04.02.05 kam mein Vater völlig überraschend noch in die Uniklinik. Dort machte man erst Hoffnung, die dann aber doch schnell wieder genommen wurde. Der Allgemeinzustand meines Vaters verschlechterte sich zusehends. Nach 2 1/2 Wochen in der Klinik sagte man uns auch hier, daß man nichts mehr für ihn tun könnte und er wieder in das Heimatkrankenhaus zurückverlegt würde. Dies geschah am nächsten Tag. Am darauffolgenden Tag wurde uns nahegelegt, einen Hospizplatz zu besorgen. Dies haben wir aber abgelehnt und ich habe meinen Vater nach Hause geholt. Dort hat er sich wieder erholt und war auch ganz gut drauf. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Diagnosen der Ärzte angezweifelt, was aber leider nicht stimmte. Es wurde stetig schlechter. Am Tag nach seinem Geburtstag wurde es dann richtig schlimm, er hat nicht mehr gegessen und getrunken, so daß wir ihm noch Flüssigkeitsinfusionen ins Bein legen mußten (zuhause ambulant). Er bekam Morphiatpflaster, die auch gut anschlugen. In der vergangenen Woche starb er - fast genau auf den Tag drei Monate nach der Diagnose.
Mit dieser Schilderung möchte ich niemand Angst machen, es hat mir nur gutgetan, die vergangenen drei Monate kurz aufzuschreiben.
Ich wünsche allen, die von der gleichen Situation betroffen sind, viel Kraft und alles Gute !!!
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