Chemo/Bestrahlung vorbeugend?
Hallo Marita,
es ist natürlich sehr gewagt, jemandem als Nichtmediziner von einer Chemo abzuraten. Das möchte ich auch nicht tun. Meine Sichtweise möchte ich dir aber schon darlegen, da du ja unsere Berichte in die "Waagschale" wirfst und vielleicht nach Einholung mehrerer Arztmeinungen dann zu DEINEM Entschluss kommen wirst.
Ich hatte einen sehr aggressiven Tumor in der Brust und sie wurde abgenommen. Das war schon von Anfang an klar, da dieser Tumor wohl schnell streut. Von 15 Lymphknoten im I. Level waren 8 befallen. Weitere 15 im II. Level waren frei.
Man hat mir eine Chemotherapie verabreicht, die Standard war. Eine Erfolgskontrolle war natürlich nicht möglich, da der Tumor bereits entfernt war und die Tumormarker im Normbereich.
Nur ein halbes Jahr nach Beendigung der Chemo hatte ich eine Metastase in der BWS (auch ohne Anstieg der Tumormarker). Bei mir kommt hinzu, dass der Tumor hormonrezeptor positiv war und ich durch die Chemo bereits in den Wechseljahren war. Das allerdings nur vorrübergehend. Ich hatte schon Monate vor dem Erkennen der Metastasierung das Gefühl, dass mein Hormonhaushalt sich wieder einspielt. Hatte zwar noch keine Regelblutung, aber das Gefühl, die Hormone sind zu hoch. Die Ärzte haben nur abgewinkt und gemeint, ich solle warten bis ich meine Regel wieder habe, dann könne man immer noch eine AHT geben. Hätten sie auf mich gehört, wäre vielleicht die Metastase gar nicht erst entstanden.
Zur Chemo möchte ich sagen, ich würde heute keine vorsorgliche Chemo mehr machen. Mein Bauch sagt mir, dass mein Körper mit immunsystemunterstützenden Maßnahmen besser zurecht gekommen wäre. So aber wurde durch die Chemo mein Immunsystem lahm gelegt und ich habe zum Beispiel bis heute keine normale Erkältung mehr gehabt und Fieber kenne ich seit dem auch nicht mehr.
Ich komme also zu dem Entschluss, dass entweder die Chemo mit den falschen Mitteln verabreicht wurde oder aber der Körper durch die Schwächung nicht in der Lage war, die Mikrometastasen selber zu zerstören.
Wissen kann das niemand, auch kein Arzt, aber mittlerweile habe ich festgestellt, dass das Bauchgefühl immer richtig ist und der Verstand uns oft einen Streich spielt.
Ich hoffe, ich hab das einigermaßen verständlich dargelegt.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du deine Entscheidung aus vollem Herzen triffst und auch hinterher nicht mehr daran zweifelst.
Alles Gute, Angelika
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