[Eike]

Liebe Britta,

ich weiss, dass du sicher wissen möchtest, wie es bei uns weiter geht.
Du nimmst immer so lieb Anteil, dass es eine Wohltat ist.
Allerdings fällt mir das Schreiben zurzeit schwer. Man möchte anderen Betroffenen so gerne Mut vermitteln, aber was ich beizusteuern habe ist ja nur ein elendes Zugrundegehen.
Auf der anderen Seite ist jeder Fall anders und deshalb schreibe ich weiter.
Also, nachdem Eike nach wie vor sehr gelb ist, hat uns der Prof. am Dienstag die grausame Mitteilung gemacht, dass man nichts mehr tun könne. Die Galle würde durch den neuen Stent abfließen, aber die Leber mache nicht mehr mit.
Auch wenn man es ahnt, ist so eine Aussage schrecklich. Auf unser Flehen hin,doch noch nach Möglichkeiten zu suchen, hat man Eike jetzt gestern noch einmal einen Stent (dicker) gesetzt. Auch das hat geklappt, aber Dr. Weiß, dem dieser Eingriff gelungen ist, sagte mir, dass er auch nicht glaube, dass es am Stent liegt, sondern die Leber zersetzt sich.
Du kannst dir sicher denken, wie uns zumute ist. Bei vollem Bewußtsein zu wissen, dass man langsam kaputt geht - es ist unmenschlich. Da liegt Eike nun und grübelt, verzweifelt usw.. Wie soll bzw. kann ich Mut zusprechen? Mir ist doch selbst elendlich zumute. Wie lange dauert das noch.........
Dies ist leider kein schöner Beitrag Britta, aber du sollst wissen was Sache ist.

Ich wünsche dir alles, alles Liebe und übersieh die kleinen Querelen des Alltags. Nimm deine Lieben in die Arme und freut euch, dass ihr euch habt.

MarionOWL