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Alt 30.12.2005, 20:14
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gemini gemini ist offline
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Registriert seit: 21.12.2005
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

es tut wirklich gut, wie ihr an mich denkt!!! danke!

endlich kehrt hier etwas Ruhe ein.
Jetzt sind nur noch meine beiden Schwestern, meine Mutter und ich hier.

Mir geht so viel durch den Kopf, aber ich kann es (noch) nicht sortieren geschweige denn aufschreiben. Bzw. manche Sachen möchte ich auch noch gar nicht denken...
Es ist alles so unvorstellbar. Obwohl es natürlich "besser so" ist. Und wir für ihn froh sind. Und auch erleichtert. Dass es endlich vorbei ist.

Aber das ist so unbeschreiblich..., dass wir jetzt "Hinterbliebene" sind...
Dass er NIE mehr hier sein wird.

Ich bin grad noch am Überlegen, ob ich ihn noch einmal sehen möchte...
Man kann ja zum Bestattungsunternehmen gehen und die bahren (?) ihn nochmal auf...
Ich weiß gar nicht, ob ich "schon" so weit bin, ihn nochmal zu sehen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich dann nur noch weinen könnte. Aber auf der anderen Seite ist das ja 1. gut, wenn man weint, finde ich, und 2. habe ich nur noch bis Mittwoch die Möglichkeit...

Ich war noch nie bei einer Beerdigung.
Ich stelle es mir irgendwie momentan (kann morgen schon wieder anders sein) schlimm vor, dass da dann der verschlossene Grab stehen wird. Ich betone das Wort "verschlossene". Denn gestern die Aussegnung war sooo schön und er lag die ganze Zeit im offenen Sarg neben uns und war einfach bei uns und ich habe ihm noch alles gesagt, was ich wollte, auch wenn er es eh schon wusste.
Wenn der Sarg dann aber zu ist, dann sehe ich ihn gar nicht. Und dabei habe ich doch sooolche Angst davor, irgendwann das "Bild von Augen" von ihm zu vergessen.... Und wo er doch dann noch nicht unter der Erde liegt, würde ich ihn vielleicht am liebsten nochmal sehen. Um es zu begreifen, wisst ihr???
Was denkt ihr darüber???
Ich weiß ja, dass der Sarg so oder so zu sein wird, egal was ich denke (ist das bei den Katholiken anders oder wieso ist er im tv oft offen?). Aber dann hätte ich sogar Angst, dass er da gar nicht drin liegt. So ein dummer Sarg..., ach menno...
Vielleicht rede ich einfach mal mit meinen Schwestern und Mama darüber, nur, damit sie wissen, was in mir vorgeht. Es interessiert mich, was die dazu sagen.
Ich habe einfach solche Angst davor, wenn er dann endgültig begraben ist...
Selbst gestern als es nur noch seine Hülle war, tat es gut ihm seine Hand zu halten und neben ihm zu stehen.

Wie ist es denn eigentlich, wenn man dann zu dem Grab geht???
Meint ihr, dass man sich dann wirklich zu ihm verbunden fühlt???
Ich kann mir das nicht vorstellen. Ich mein, ich glaube ja daran, dass er sowieso weiterhin immer über mich wachen wird und so. Und dann ist es ja an sich egal, wo ich bin... Ach menno.
Jetzt laufen mir die Tränen.
Endlich. Das erste Mal heute.

Wie geht das Leben jetzt irgendwann (normal!?????????????????) weiter???
Ich mache mir so viele Gedanken um meine Mutter.
Ich werde Sylvester hier mit ihr verbringen.
(Falls ich manches doppelt schreibe---entschuldigt!)

sooo vieles ist jetzt anders...

mag jetzt nimmer schreiben... aber es tat gut- danke!!!

Larissa