Liebe Elke,
wenn die wenigsten Frauen nach einem DCIS nochmal an Krebs erkranken, dann gehöre ich leider zu den wenigen. Ehrlich gesagt, glaube ich es auch nicht. Für mich ist ein DCIS ein gerade noch rechtzeitig entdeckter Krebs, der wahrscheinlich ausgebrochen wäre.
Ich hatte 2002 ein DCIS in der linken Brust und ebenfalls Ablatio. Tumorklassifikation: pTis, pN0 (0/10), G2, RO, hormonrezeptorpositiv (Östrogen 6, Progesteron 6), HER2/neu: 1. Im Juli letzten Jahres hatte ich dann einen Knoten in der rechten Brust (6 cm) diesmal pT3, pN3a (10/13), MX, L1, entsprechend einem Stadium IIIc, G2, hormonrezeptorpositiv (Östrogen 4, Progesteron 0), HER2/neu: 1. Wieder Ablatio!
Wenn Du eine starke familiäre Vorbelastung hast, ist es sehr gut, wenn Du halbjährig statt ganzjährig untersucht wirst. Allerdings reicht auch manchmal das nicht, wie ich bei mir selbst erlebt habe, da Krebs sehr schnell wachsen kann! Wegen meiner ebenfalls starken familiären Vorbelastung (Mutter mit 45 BK, später Eierstockskrebs, Tante mit 55 an Krebs gestorben, ich mit 44 erstmalig an BK erkrankt) habe ich im Dezember beim Genetischen Institut eine Blutuntersuchung machen lassen. Leider liegt das Ergebnis noch nicht vor, aber die vorläufige Risikoeinschätzung allein auf Grund der Anamnese lautet wie folgt:
" Entsprechend den internationalen Kriterien wird der dringende Verdacht auf das Vorliegen einer autosomal dominant erblichen Tumorerkrankung ausgesprochen, wenn mindestens zwei erstgradig verwandte Frauen der Familie mit Brust- und/oder Eierstockskrebs erkrankt sind, wobei mindestens eine Frau zum Zeitpunkt der Erkrankung unter 50 Jahre alt gewesen ist. Dieses Kriterium ist bei Ihnen erfüllt." - Auch die weiblichen Verwandten wie Schwestern und Cousinen sind gefährdet und sollten sich halbjährlich untersuchen lassen.
Eine Chemo brauchte ich damals auch nicht zu machen, anscheinend wird das nur bei invasiven Krebs gemacht. Aber ich sollte eine 5-jährige Tamoxifen-Behandlung machen. Jedenfalls solltest Du dich genau darüber informieren, wie Dein Befund ist und ob Du etwas tun kannst, damit der Krebs nicht wieder kommt. Leider habe ich selbst aus Angst nicht immer alles gemacht, was mir die Ärzte vorgeschlagen haben. Diesmal will ich es besser machen.
Ich wünsch Dir Glück und alles Gute! Viel Spaß und gute Erholung bei der REHA.
Liebe Grüße
Andrea