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Alt 16.02.2006, 11:47
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat krebs

Hallo Nessi,

daß Krebszellen sich überall auch langfristig nach einer akuten Phase im Körper ansiedeln können und dort Metastasen wachsen, ist ja das ganz typische und erschreckende des Krankheitsbildes selbst. Mein Doc, der mich an der Leber operiert hat, konnte nicht ausschließen, daß auch von Metastasen aus eine erneute Streuung von Krebszellen in den Körper erfolgen kann, daher kann ich den Doc nicht verstehen, der sagt, man habe den Krebs, solange er in der Leber ist, unter Kontrolle, das ist aus meiner Sicht eine ganz gefährliche Aussage. Das suggeriert ja, daß der Krebs, wenn er in der Leber ist, nirgendwo anders auftreten kann, und das ist eindeutig falsch. Wenn die Krebszellen "Fernmetastasen" in einem anderen Organ z. B. in der die Leber bilden, ist die Weiterverbreitung über die Blutbahnen angelaufen (wie Du ja auch geschildert hast), dann kann der Krebs überall im Körper ausbrechen. Bei mir war das dann die Lunge.

Meine Docs, die mich operiert haben und auch mein Onkologe waren sich einig und dem kann ich gut folgen, was raus ist, kann keinen Schaden mehr anrichten. Natürlich kann dann der Krebs auch dort wieder angreifen, mit der OP vernichtet man ja nicht alle im Blut befindlichen Krebszellen.... Ich hatte mich im Dez 04 an der Lunge operieren lassen und im Februar 05 also nur 3 Mnate später hatte ich 5 neue Metastasen in der Lunge.....

Natürlich muß man abwägen, Risiko der OP, gerade bei nicht guter Konstitution gegen das Risiko, daß die Metastase die Leber schädigt oder ihrerseits weiter streut. Ich habe um mir meine körperliche Konstitution zu bewahren auf lange Chemo-Zyklen bisher verzichtet.

Diese Entscheidung kann aber wirklich nur jeder Patient mit seinem Doc und seiner Familie finden, ich habe auch die rechte Seite der Leber abgegeben müssen, ich war 45 Jahre alt und 7 Wochen nach der Darm-OP, habe aber auch trotz "jugendlichem" Alter mehrere Monate gebraucht, um mich von dem Eingriff zu erholen, diese OP ist kein Pappenstiel.

Hallo Thomas, ich bin an der Uniklinik FFM operiert worden und habe dort gute Erfahrungen gemacht, es hat keine Komplikationen nach der OP gegeben. Wenn aber Deine Mutter so große Angst vor der OP hat, vielleicht zeigst Du ihr mal Beiträge von Betroffenen aus dem Forum, die die OP schon gemacht haben, vielleicht macht ihr das Mut........ Ich habe auch Mut geschöpft durch die in unserem Dorf ansässige "Selbsthilfegruppe Frauen nach Krebs". Vielleicht gibt es solche Gruppen auch in der Nähe Deiner Mutter und vielleicht können die Menschen dort Dich bei der Entscheidungsfindung Deiner Mutter unterstützen ??

Liebe Grüße
Jelly
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