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Alt 25.04.2006, 15:22
Benita Benita ist offline
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Standard AW: Glioblastom, Angst frisst meine Seele auf

Hallo Conny,

habe meinen Mann heute aus der Klinik geholt. Alle Untersuchungen wurden gestern gemacht und so macht es keinen Sinn, dass er dort seine Gedanken kreisen lässt und dabei verrückt wird. Kaum zu Hause, fing er auch gleich an Essen zu kochen und mit dem Hochdruckreiniger die Treppen im Garten zu reinigen. Das bekommt ihm sicherlich besser als nur zu grübeln.

Am Donnerstag musss ich ihn um 16.00 Uhr wieder in die Klinik bringen. Also fast 3 Tage, die wir gemeinsam genießen können. Unsere Ärztin hat dafür Verständnis und hat uns in unserem Wunsch unterstützt. Sicher hast du recht, dass er auf der Intensivstation bestens kontrolliert wird. Man macht sich halt ständig selbst verrückt.

Ich verstehe dich nur zu gut, dass du im Moment einen Durchhänger hast. Mein Mann hatte eine Zeitlang auch so eine Phase und ich fürchte es wird sich wiederholen, wenn er aus dem Krankenhaus kommt. Mein Mann kannte in seinem Leben nur seine Arbeit. Ein 14 Stunden-Arbeitstag war normal. Und am Wochenende hat er am Haus und im Garten geschafft. Manchmal denke ich, wären wir lieber öfter mal weggefahren. Arbeiten ist halt sein Leben. Umsomehr war ich entsetzt, als er dann Zeit hatte, dass er sich zu nichts mehr aufraffen konnte. Ich hätte den Fernseher am liebsten aus dem Fenster geworfen.

Wer weiß, wie wir reagieren würden, wenn uns eine solche Diagnose eröffnet worden wäre. Da hätten wir sicher auch unsere Tiefs. Also, lass den Kopf nicht hängen ,Conny. Wir sind starke Frauen und du wirst auch das schaffen. In Gedanken drück ich dich ganz fest.

Liebe Grüße Benita
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