AW: Leber- und (uU) Lungenmetastasen nach Darmtumor
Hallo zusammen! Ich bin total aufgelöst, diesmal nicht durch eine neue Diagnose oder einen ARzt, diesmal durch ein Gespräch mit einer Freundin. Wir haben uns am Telefon unterhalten und sind dabei auch auf meinen VAter und die Chemo gekommen. Ich muss dazu sagen, dass sie - wie ich auch - ein medizinischer Laie ist. ICh denke mal, ich weiss trotzdem noch ein bisschen mehr über Krebs als sie, weil ich die letzten Monate durch die Krankheit meines VAters mich informiert habe. Ich weiss, dass die Situation meines Vaters schwierig ist, da er metastasierenden Krebs hat. Aber ich muss mir doch nicht die ganze Zeit vor Augen führen lassen oder darauf konzentrieren, wieso wohl die Chemo nicht klappen wird. Bin ich deshalb euphorisch oder realitätsfern? Ich denke, wenn man sich fürs kämpfen entschieden hat, dann darf man sich doch nicht die ganze Zeit damit beschäftigen, wieso ich mit 80%iger Wahrscheinlichkeit wohl morgen tot sein werde.
Ich geb es zu, ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass mein VAter vielleicht doch wieder gesund wird - es soll ja auch wundersame AUsnahmen geben. Oder zumindest noch weitere 5 Jahre leben wird oder mehr.
Haben denn die, die doch überlebt haben, nicht auch deshalb überlebt, weil sie daran "geglaubt" haben.
MIch macht es nur wahnsinnig, wenn medizinische Laien, einem die letzte Hoffnung kapput machen wollen. SElbst kennen sie sich nicht aus, wissen aber, dass die "Wahrscheinlichkeit", dass das wohl nicht positiv ausgeht recht gross ist. Ich weiss nicht, oder stimmt bei mir was nicht, will ich es bloss nicht wahrhaben?
Wenn mein Vater die Chemo wirklich nicht haben wollen würde, weil es ihm Schmerzen bereitet, dann würde ich das auch akzeptieren.
Was mich interessieren würde, wie denkt ihr darüber? Muss man nicht, um richtig kämpfen zu können, die Gründe, warum ich wohl verlieren werde, ausblenden, bzw. meine Kraft auf das positive lenken?
Die Frage wäre auch, was ist denn die Alternative zur Chemo? Wenn ich nichts mache, wächst der Krebs weiter. Das kann doch auch dazu führen, dass ich Schmerzen habe. Und das muss ja auch nicht unbedingt sofort zum Tod führen, dass kann doch auch länger dauern. Was für körperliche Konsequenzen gibt es, wenn der Leber und Lungenkrebs weiterwachsen?
Trotzdem habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, wie es wohl sein würde, wenn mein Vater nicht mehr lebt und versucht, die Zeit mit ihm so gut wie möglich zu nutzen.
ICh habe die letzten Wochen fpür meinen VAter wirklich gekämpft, habe mich informiert und die Chemo hat auch zunächst gut angeschlagen. Habe ich meinem Vater zuviel zugemutet? Er hat sich doch auch fürs kämpfen entschieden.
Ich würde gerne mal wissen, wie ihr das seht. Ich geh jetzt ins Bett, bin total müde und erschöpft.
Redlilly
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