Liebe Andrea, liebe Ute,
ich habe über dieses Thema schon oft nachgedacht, angeregt von irgendwelchen Leuten, die mir vielleicht was Tröstendes sagen wollten. Ich weiß nicht.
Einen Partner kann man nicht ersetzen, was man mit dem geliebten Menschen erlebt und gelebt hat, wird nie wieder so sein. Egal, wie alt der Verstorbene oder der Hinterbliebene ist. Wir alle hatten Ziele, Wünsche, Träume, die sich nun niemals realisieren werden.
Mein Mann war 51 Jahre alt, als er mich im Dezember verlassen mußte, ich bin jetzt 50 Jahre alt geworden. Mitten im Leben. Ute´s Schatz war 27, Ute ist 40, mitten im Leben. Andreas´s Mann war 39 Jahre alt, Andrea ist sicher unter 40, mitten im Leben.
Mir hat man gesagt:"Sei froh, daß du deine Kinder hast, da bist du nicht ganz allein. Ich bin froh, daß ich die Kinder habe, es sind traurige Kinder, sie haben ihren Vater verloren, sind beide in der Pubertät, hätten ihn noch gebraucht.
Andrea, deine Tochter war noch so klein, sie kann sich an ihren Vater sicher nicht erinnern, natürlich bist du froh, daß du sie hast. Aber mildert das die Trauer um den geliebten Menschen?
Vielleicht kommt für und oder eine von uns Hinterbliebenen (Zurückgelassenen) irgendwann der Tag, an dem wir nach vorne schauen, das "Trauertier" nicht mehr so viel Macht hat, das Leben ein neues Kapitel schreibt. Aber es wird nie wieder so, wie es einmal war mit all den Träumen, Zielen und Wünschen, egal, wie alt oder jung wir sind.
Nun habe ich euch hoffentlich nicht zu doll zugetextet,
ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Ulrike