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Alt 11.03.2003, 10:04
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Lieber Sascha,
heute komme ich hier in Streß, denn zwei e-mails habe ich heute früh schon geschrieben und beide sind abgestürzt/weg - das ist wohl einfach alles zu aufregend und ich stehe beim Schreiben hier ja irgendwie immer etwas unter Zeitdruck.

Naja, also nochmal.
Ich glaube, den Begriff 'Tumorgröße' solltest Du bzgl. des Melanoms nicht verwenden. Beim MM ist bei der Klassifizierung der Tumordicke in Millimeterangaben nach Breslow eben nur die Eindringtiefe von Bedeutung.
Ein Fleck könnte einen Durchmesser von 1-2 cm haben und wäre mit einer Eindringtiefe von 0,7 mm vergleichsweise harmloser als ein Fleck von 1 mm Durchmesser mit einer Eindringtiefe von 1,8 mm. Es ist also nicht das sichtbare Bild auf der Haut entscheidend. Stell' Dir eine Möhre vor: Du siehst nur das obere Ende (mit dem Grünzeug dran) - das sind nur etwa 2-3 cm Durchmesser. Beim Melanom ist - verglichen mit der Möhre - jetzt interessant, wie lang der Teil ist, der in der Erde steckt.
Weil die Tumordicke/-tiefe für die Prognose entscheidend ist, wird natürlich auch meistens nur von diesem Wert gesprochen, der Durchmesser hat nicht wirklich 'ne Bedeutung.
Trotzdem gehe ich davon aus, daß jeder oder die meisten MM-Patienen in ihrem pathologischen Befund eine Beschreibung aller Werte, also auch den des Durchmessers stehen haben. Meiner war z.B. mit 5-6 mm angegeben. Relevant für die Prognose ist aber nur die Eindringtiefe, deswegen wird bei mir immer nur vom '1,8 mm'-Melanom gesprochen.

Clark hat eine andere Klassifizierung als Breslow vorgenommen. Er dachte, die Prognose sei abhängiger von der Tiefe der Hautschicht, in die der Tumor bereits eingedrungen sei. Dieser Wert ist auch nicht unbedeutend und er wird immer mitbestimmt, aber in der Praxis haben die Fachleute festgestellt, daß für die prognostische Einschätzung die Millimeterangabe (der Tumordicke/Eindringtiefe) die praktikablere ist.

Gruß von Birgit
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