AW: Rippenfellkrebs
Hallo Lilli23,
ich kann so gut nachfühlen wie es in Dir kämpft, aber Unerfüllbares kannst Du nicht leisten. Nehmt Euch viel gemeinsame Zeit zum LOSLASSEN, die Zeit verrinnt unwiderbringlich.
Meinen eigenen unerfüllbaren Wunsch (nämlich, daß meine Frau gesund würde) mußte ich weit nach hinten schieben, es gab für uns noch eine unaufschiebbare gemeinsame Aufgabe: das LOSLASSEN voneinander.
Es ist meine feste Überzeugung und eigene erlebte Erfahrung: Wir haben LOSLASSEN MÜSSEN oder MUSSTEN ES DAMALS ERST NOCH LERNEN LOSZULASSEN, denn erst dann können die Schwerkranken auch loslassen und sich mit ihrer letzten Kraft dem letzten unausweichlichen Schritt widmen.
Es ist ein wirklicher wenn auch sehr schmerzlicher „Liebesdienst“: das gegenseitige LOSLASSEN. Tue es für Deinen Vater.
Hand in Hand den schweren Weg gemeinsam und im Einklang gehen, ist sicher dasjenige, was der Schwerkranke braucht. Die Kräfte reichen kaum mehr zum Kämpfen, wohl aber zum liebevollen Blick, zum Streicheln oder zum Händedruck.
Ich wünsche Euch viel Kraft, haltet zusammen.
LG
Shalom
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Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.
(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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