Thema: Meine Mam
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Alt 23.10.2006, 10:01
Moonlady Moonlady ist offline
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Standard AW: Meine Mam

Hallo Daniela, hallo Anmarine,

ich kenne beide Seiten, die als Angehörige (meine Mutti hatte vor ca. 25 Jahren Brustkrebs und ihr konnte nicht geholfen werden) und als Betroffene (vor 1 1/2 Jahren erhielt ich selbst die Diagnose). Ich weiß nicht, welche Seite schwieriger auszuhalten ist - ehrlich nicht.
Als Angehörige habe ich eine ähnliche Hilflosigkeit empfunden wie Ihr sie beschreibt. Als Betroffene aber auch, angesichts der Hilflosigkeit meiner Angehörigen.
Mir persönlich wäre es als Betroffene wichtig gewesen, dass sich meine Angehörigen (d.h. im Speziellen mein Vater und mein Partner) mir gegenüber nicht immer stark gezeigt hätten, sondern dass sie - manchmal - auch mit mir zusammen geweint hätten um das, was durch die Krankheit zunächst alles verloren zu sein scheint.
Also habt auch den Mut, gemeinsam zu trauern (und vielleicht auch zwischendurch gemeinsam zu weinen) - und dabei das Schöne zu entdecken, das es trotzdem noch gibt: nämlich dieses Gefühl der Nähe, der Verbundenheit und des Aufgefangenseins, das ich während der akuten Krankheitsphase als ganz, ganz stark und unverbrüchlich erlebt habe - und auch die gemeinsame Freude über manche Kleinigkeiten, die früher gar nicht ins Gewicht gefallen wären.
Ich wünsche Euch viel Kraft und sende Euch viele Grüße
Barbara
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