AW: Meine Mam
Hallo Daniela, Anmarie, Gerlinde, Barbara, Natascha
vielen Dank für eure aufmunternden Worte. Es tut gut sich mit Leuten auszutauschen, welche das alles auch schon durchgemacht haben. Vor einem Jahr bekam ich viele SMS und Anrufe ich solle mich doch melden und mit den Leuten über meine Mutter reden und sie würden mir dann auch Trost spenden. Ich habe niemals eine solche Einladung angenommen, da ich keine Lust dazu habe mit Personen zu reden, welche keine Ahnung haben wie man sich fühlt. Diesmal ist noch keine einzige solche Einladung gekommen.......
Bei der Arbeit kann ich mich mit einer Kollegin austauschen, welche mich letzte Woche weinend in die Arme genommen hat und gesagt, sie wisse genau was ich durchmache, ihre Mutter habe auch Brustkrebs mit Metastasen in der Leber und im Darm.
Betreffend den kleinen Aufmerksamkeiten, habe ich meiner Mutter gerade letzten Freitag einen grossen Blumenstrauss mit den Worten "eine kleine Aufmunterung für einen wunderbaren Menschen" zukommen lassen und sie hatte daran grosse Freude.
Gegenüber den Angehörigen "spielt?" meine Mutter auch die Starke, sie lasse sich doch nicht unterkriegen, sie möchte von dieser Welt noch so viel sehen (Bsp. eine Reise nach Kanada) und zudem solle man sie ganz normal behandeln und nicht wie jemand wo gleich zerbricht und man könne auch noch andere Themen als den Krebs mit ihr besprechen. Meine Mutter gibt wirklich der ganzen Familie Kraft, somit ist es zwischendurch leichter das ganze auszuhalten. Im Gegensatz zu Ihrer einen Schwester wo sie mit Samthandschuhen anfasst und ihr alles verbieten will.
Ich biete meiner Mutter einfach an, dass wenn sie Hilfe braucht ich alles stehen und liegen lasse um zu ihr zu kommen. Wenn mein Vater Nachtschicht hat, verbringe ich zwischendurch auch die Nächte bei ihr zu Hause. Habe aber auch einen Freund, den ich nicht einfach links liegen lassen kann.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft und wir schaffen das!!
Liebe Grüsse Daniela
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