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Alt 14.11.2006, 19:30
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: caelix und appetitlosigkeit

Hallo Myrte,

sie hat das erste mal anfang januar caelyx bekommen und sollte dies immer im abstand von vier wochen erhalten. nach dem ersten mal fing die übelkeit, deshalb haben wir es in unmittelbare verbindung gebracht. als wir dann wussten, dass es das nicht war, konnten wir leider nicht mehr viel machen.

ende januar ist bei meiner mama einer der tumore im unterleib geplatzt (durch die ganzen erschütterungen vom wochenlangen spucken), sie lag dann zwei tage im koma und auch zwei drei tage danach war die übelkeit besser (dadurch, dass ihre gesamten körperfunktionen ein wenig lahm gelegt waren durchs koma). sie kam von der intensivstation auf die strahlenstation in der uniklinik in hamburg, wo der geplatzte tumor knapp zwei wochen täglich bestrahlt wurde, damit er sich verkapselt und nicht wieder platzt. in der uniklinik waren auch die behandelnden onkologen von ihr und der leitende oberarzt sagte mir und meiner mama ganz ehrlich, dass er die weiteren behandlungen mit caelyx nicht mehr machen würde, da dies wirklich nur lebensverlängernd wirken würde (bei ihr) und die lebensqualität nicht positiv beeinflussen würde. dies hat meine mama sich sehr zu herzen genommen, so dass sie einen tag später beschlossen hat, die chemo nicht fortzusetzen...

das spucken wurde auch ohne chemo nicht besser... ende februar habe ich für meine mama einen hospizplatz bekommen, mit großer hilfe der sozialstation im krankenhaus, und dort wurde sie dann sofort hinverlegt. ich hätte meine mama sehr gerne nachhause geholt, aber sowohl wir beide waren uns sehr unsicher, als auch die ärzte im krankenhaus haben uns davon abgeraten, da der geplatzte tumor eine große "gefahr" dargestellt hat. sie konnte zu diesem zeitpunkt nicht mehr aufstehen (sie hatte einen katheter), nicht essen und nicht trinken (wurde die letzten wochen nur noch künstlich ernährt). ich selber war seit dezember an pfeifferschem drüsenfieber erkrankt und hatte immer wieder sehr heftige "schübe". ich glaube, wir beide hätten es nicht geschafft und so haben wir gemeinsam beschlossen, dass ein hospiz eine für sie sehr annehmbare lösung gewesen ist. zwei wochen war sie dann noch dort, sie bekam ziemlich zum anfang gleich morphium (was sie vorher im krankenhaus nicht bekam) und dann wurde die übelkeit langsam besser. je höher die dosis wurde, desto mehr hörte das spucken auf und die letzten tage hat sie gar nicht mehr gespuckt. aber die letzten tage war sie eigentlich auch gar nicht mehr ansprechbar und war schon die meiste zeit in einer anderen welt... am 16.03. ist sie dann morgens um sechs gestorben und ich war nicht bei ihr! das werde ich mir wohl nie verzeihen und ich weiß bis heute nicht, wie ich damit umgehen soll...

oh man, jetzt wollte ich dir einfach nur auf deine fragen antworten, statt dessen sitze ich hier, mir laufen die tränen und ich habe dir meine ganze geschichte erzählt... das tut mir sehr leid...

ich würde mich freuen, wenn du mich mal auf dem laufenden hälst und ich drücke euch von ganzem herzem die daumen!!! lasst euch durch die vielen traurigen geschichten hier nicht entmutigen, ich denke ganz doll an euch!

ganz liebe grüße
deine katharina!
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