Einzelnen Beitrag anzeigen
  #259  
Alt 17.01.2007, 14:42
Benutzerbild von Frau M.
Frau M. Frau M. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.10.2006
Beiträge: 40
Standard AW: Glioblastom - Das Ende?

Liebe Sakurama,

ich finde es wirklich gut von dir, das du ihn in Frieden und in Liebe gehen lassen kannst, weil du erkannt hast, das es für ihn in seinem Zustand nicht mehr ertragbar ist. Mir erging es mit meiner Schwester genauso, nur mit dem einen Unterschied. Sie war in einer Krebsklinik, wo sie versorgt wurde, während ihr Mann die häusliche Pflege organisierte. Donnerstag wurde sie nach Hause entlassen, ich habe sie Freitag morgen besucht. Wir sind mit dem Rolli durch ihren Stadtteil gefahren, sie wollte dahin und dort. ( Sie konnte nur noch schlecht sprechen, aber das hat sie mir schon gezeigt) Am Abend kam unsere 2. Schwester. Alle ihre Lieben waren da. Sie hat an dem Abend gefuttert wie ein Weltmeister, ich war echt verwundert.

In der Nacht ist sie dann in ein Koma gefallen, die Ärzte sprachen von Stunden oder Tagen. Alle Leute, die wollten, haben sich von ihr verabschiedet, sie hatte weder Schmerzen, noch sonstige erkennbare Nöte. Sie hat Nahrung gekriegt und Wasser. Als sie irgendwann mit ihrem Mann alleine war, hat sie sich verabschiedet...

Klar, haben wir alle geweint und sind auch noch traurig, aber dieser Zustand der letzten Wochen, so wollte meine Schwester nicht leben, auf Hilfe angewiesen und nicht allein organisiert. Sie ist ausgerastet und das weil sie nicht wollte, das ihr jemand bei irgendwas hilft.

Ich hoffe, du verstehst, wie ich das meine. Ich wünsche dir viel Kraft, für die nächste Zeit....Alles Liebe Kirsten

@ matoca: Ich finde es normal, wenn jemand auch über Halsschmerzen oder was weiß ich jammert. Meine Mama hatte immer einen guten Spruch parat: Die Welt ist voller Ping (kölsch für Schmerz) und jeder spürt de sing ( seine)
Ich werde nie vergessen, wie ich meiner Schwester (die kurze Zeit vorher ihre erste Tumor- OP am Kopf hatte), die Ohren voll geheult habe, wie mich meine Nasennebenhöhlen quälen. Sie hat sich das wie immer große Schwester mäßig angehört, bis mir dann bewußt wurde, das sie doch viel schlimme Schmerzen und Sorgen hatte. Ich habe mich entschuldigt und sie fing an, sich am Telefon kaputt zu lachen. Ich habe erst nachher verstanden, wieso... Sie hat sich in dem Moment sehr gefreut, weil ich vergessen habe, wie schwer krank sie ist und weil ich sie einfach wie meine große Schwester behandelt habe, die mir gute Ratschläge gibt, ohne den scheiß Krebs...

Gut, hier in dem Forum geht es um die Krankheit, aber trotzdem sollte man andere Leute und ihre Probleme nicht so labidar abbügeln...
Mit Zitat antworten