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Alt 25.01.2007, 15:52
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Habe ein Problem

Hallo Rinesmamma,

ich hatte auch eine Verhärtung die sehr plötzlich kam. Sie wuchs nicht wie man sich einen Knoten vorstellt, sondern das gesamte Drüsengewebe verhärtete sich mehr oder weniger gleichzeitig und gleichmäßig. Es hieß immer, so schnell wie das ging, das könne kein Brustkrebs sein, nein, das müsse hormonell bedingt sein. Schließlich war es schon 10 Tage nach einer mammographie, auf der nichts zu sehen gewesen war, sehr plötzlich losgegangen. 8 Wochen nach der Mammographie habe ich die inzwischen flächendeckende Verhärtung meinem Frauenarzt, der meinte, die drüse sei nur etwas schwerer als auf der andern Seite, Ultraschall hatten wir kurz vorher ausgiebig gemacht, und schließlich, die Mammographie....3 Monate später hieß es dann plötzlich, um Gottes Willen, da ist doch was, und es war ein inzwischen 8x9 cm großer bösartiger Tumor, der meine ganze Brust komplett ausfüllte, die Haut spannte auch schon.

Langer rede kurzer Sinn: das Wochenende, als mir klar wurde, dass der Arzt wohl nicht ohne Grund so einen Schrecken bekommen hatte, dieses Wochenende, wo sich die harmlose Verhärtung, an die ich mich schon beinah gewöhnt hatte, für mich plötzlich in einen Riesentumor verwandelte, obwohl ich in dem vergangen Jahr 5x beim Frauenarzt gewesen war wegen meiner Brüste - dieses Wochenende war die absolute Hölle. Rückblickend war es definitiv die schlimmste Zeit - der ganzen Therapie, ja, und auch meines ganzen Lebens. Alles, alles danach war halb so schlimm. Ich weiß nicht ob dir dieser Gedanke dir ein Trost sein kann? Vielleicht ist es bei dir ja wirklich nichts Bösartiges, dann bist du noch mal mit dem Schrecken davon gekommen. Falls es aber doch Brustkrebs ist, so kann ich dir versichern, du wirst es schaffen, seelisch und auch körperlich aus diesem Tief wieder herauszufinden. Auch deine Familie wird aus dem Schreck und der Trauer wieder herausfinden und alles wird sich irgendwann wieder ganz normal anfühlen!

Es war ein harter Kampf, ein hartes Jahr für mich auch, aber es war beileibe auch kein verlorenes Jahr. Im Gegenteil, es gab viele schöne Erlebnisse und auch total glückliche Moment. Ich bekam eine neoadjuvante Chemo, OP (beide Brüste Ablatio) und Bestrahlungen und mache jetzt noch 5 Jahre lang eine Antihormontherapie - hört sich schrecklich an, war es teilweise auch - und dennoch bin ich jetzt, ein Jahr später, fit und munter, arbeite wieder, finde, ich sehe super aus (in Klamotten zumindest, die Prothesen, die ich trage sehen besser aus als die Originale, ehrlich gesagt!) und meine Kollegen haben sich in dem Jahr mehr Falten und graue Haare zugelegt als ich!!!

Brustkrebs ist eine lebensbedrohliche Krankheit - das ist mir natürlich auch immer noch klar, aber im Moment betrachte ich mich als geheilt und genieße jede Minute!

Im Moment bricht das alles auf dich hinein, auch die Sorgen, wegen der schlimmen Verluste in deiner Familie, und du hast das Gefühl, das verkraften wir nicht - ich kann es mir so total vorstellen, wie es dir geht. Ich drück dir alle Daumen, dass es NICHTS ist! Und sonst melde dich wieder, hier findest du viel Trost und Unterstützung.

Liebe Grüße Susanne
Wenn die Mammogr. nichts zeigt, bestehe auf eine Biopsie der Verhärtung - wenn es bei dir auch ein lobulärer BK sein sollte bringt nur die Gewissheit, ist überhaupt nicht weiter schlimm!

Geändert von susaloh (25.01.2007 um 15:54 Uhr)
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