AW: Meine Oma hat Lungenkrebs
Ich weiß ganz genau, wie Du dich fühlst. Ich habe meinen Vater seit Sommer 2006 bis zu seinem Tod hin begleitet. Mein Vater hatte Lungenkrebs sowie Hirnmethastasen und weitere Methastasen im Lymphbereich sowie in den Knochen. Ich kann Dir nur sagen, dass es Dir sicher vieles bringen wird, aber auch Deiner Oma, wenn Du sooft wie nur möglich Zeit miteinander verbringen werdet. Zum einen hast Du die einmalige Chance Deiner Oma diesen schweren Weg zu ebnen. Eben weil Sie nicht alleine ist. Zum anderen hast Du die Möglichkeit Dich von ihr zu verabschieden während sie noch lebt. Klar der Schmerz sitzt trotzdem sehr, sehr tief, aber es ist trotzdem etwas leichter zu ertragen.
Ich habe jeden Tag mit meinem Vater gebete gesprochen, was nicht wirklich einfach war, da mein Vater durch den Krebs eine Stimmbandlähmung hatte, aber wir haben trotzalledem jeden Tag daran uns festgehalten. Gib aber auch Deiner Oma den Freiraum loslassen zu können. Ich meine damit, dass mein Vater nicht sterben konnte, weil wir unentwegt bei ihm waren. Mein Vater hatte die Gunst der Stunde genutzt, als keiner bei ihm war. Meine Mutter ist zwei Tage vor seinem Tod ins Krankenhaus gekommen. Wir Kinder waren arbeiten, und ich selbst war zum Zeitpunkt seines Todes für ihn in der Apotheke. Also nur die Krankenpflegerinnen waren da, und diese waren nicht im Raum, also konnte er in Frieden gehen.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Die Kraft die Du brauchst. Und die Liebe und Wärme Deiner Familie. Bitte sehe es so, dass der Tod durchaus auch eine Erlösung sein kann.
Ich küsse und drücke Dich Carola
Geändert von carola1972 (14.02.2007 um 09:19 Uhr)
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