AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo zusammen,
ich war heute total geschockt, denn meine Mutter ging nicht ans Telefon. Ich hab es eine Stunde lang versucht. Sie war beim Frisör und ist mit dem Taxi gefahren... Ich hab schon überlegt, wie ich die Wohnungstäür aufbreche und wäre kurze Zeit später zu ihr gefahren.
Ich werde versuchen am Donnerstag mit zum Hausarzt zu fahren und den mal etwas zusammenzustauchen.
Nicht nur die Psychologin analysiert.. ich analysiere auch sie - wie sie auf meine Erwartungen eingeht. Ich habe ihr gestern noch einmal gesagt, dass ich bei ihr bin, um Tipps für die Verarbeitung zu bekommen. Sie hat mir nur Tipps gegeben, wie ich am besten mit meiner Mutter umgehe. Leider komme ich in diesem Spiel zu kurz. Ihr würde es guttun, wenn xxx. Erfülle ihr alle Wünsche... spiele das Spiel mit... Und was ist mit mir? Wie soll ich damit klarkommen?
Da hält sie sich raus...
Ich bin inzwischen - auf Anraten meines persönlichen Psychologen hin (meinen Freund) - aktiv geworden und es hilft mir schon weiter. Ich habe mit Bestattungsunternehmen, mit der Kur, mit Einlagerungsfirmen u.ä. telefoniert. Es hört sich makaber an, aber es ist besser, als wenn ich später dann ohne Infos da stehe. Es ist meine Art, damit umzugehen. Mittlerweile schocken mich solche Nachrichten nicht mehr so stark - ich lebe mittlerweile mit der Situation und habe ja auch schon 4 Angehörige an Krebs verloren. Es ist traurig, dass so etwas schon beinahe zur Nomalität gehört.
Es sind Probleme, die 99% der Gleichaltrigen nicht nachvollziehen können.
LG
Tanja
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