AW: Nachwirkungen
Hallo Klara,
ich bin zwar nicht verwaiste Tochter sondern Witwe, aber ich kenne das Gefühl, so gar nicht an andere ran zu wollen. Eigentlich kein Interesse an ihnen zu haben.
Bei mir ist es so, wenn ich gerade Zeit für mich brauche, wenn ich mich eigentlich doch erstmal noch mit mir selbst beschäftigen sollte. Wenn ich mit mir selbst noch nicht im Reinen bin, was soll ich dann mit den anderen?
Dazu kommen noch die Erfahrungen im Stich gelassen zu werden, Oberflächlichkeiten etc. Die Enttäuschung die Nichttrauernde mir bereiten. Ich weiß aber auch, wie schwierig es ist, zu mir Kontakt aufzunehmen. Ich blocke es oft ab.
Bei mir läuft beides durcheinander. Mal gehe ich auf andere zu, kann Interesse haben, mal brauche ich Zeit für mich, meine Mimosenzeit- rührt mich nicht an!
Was mir auffiel in deinen Zeilen:
"Meine Mutter und ich verstanden uns blind."
Das muss doch eine gute Basis sein. Ich beneide dich darum. Wo positionierst Du Deine Mutter heute in Deinem Leben?
"Mein Freund war plötzlich weg bzw. fühlte sich nicht verantwortlich, mich zu unterstützen. "
Da lese ich eine große Enttäuschung raus. Habt Ihr darüber mal gesprochen?
"Vielleicht kann mich jmd. verstehen? Oder klingt das alles verbittert, zu nüchtern für eine junge Frau?"
Dein Alter spielt doch dabei keine Rolle- oder? Du bist verbittert, warum sollen junge Leute das nicht sein dürfen?
Um dich herum ist also kein Mensch, der Interesse an Dir hat? Das ist bitter. Sieht Deine Mutter das auch so? Ich meine für Dich? Sieht sie auch nur so öde Leute um Dich?
Ich drück dich,
martina
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