Hallo caprice!
Nur weil Du nicht weinen kannst / willst heißt es doch nicht, dass Dir Deine Mutter egal ist. Das ist bei jedem anders. Meine Freundin hat ihren papa relativ jung bei einem Motorradunfall verloren (nach acht Wochen im Koma). Sie hat in der ganzen Zeit, auch nachdem er gestorben war vielleicht dreimal geweint. Vielleicht schaltet Deine Psyche auch gerade auf Kampfmodus und verdrängt damint ein Stück weit die Tränen.
Ich finde es grandios, wie Du Deiner Mutti zur Seite stehst
Aber achte auch ein bißchen auf Dich

Deine mutter hat wenig davon, wenn Du am Ende der Chemo auch am Ende bist! Hat sie gute Freunde oder liebe Verwandschaft, die Dich in der Zeit ein bißchen ersetzen könnten? Hat Deine mama schon mal kontakt zu anderen Betroffenen aufgenommen (Selbsthilfegruppe o.ä.)? Deiner Mutter ginge es bestimmt nicht gut, wenn Du wegen ihr nicht fliegen würdest.
Ich selbst habe mir mit 19 Jahren die Krankheiten meiner Eltern so sehr auf die Schultern geladen, dass ich irgendwann in einer Angststörung geendet bin, in zwei Wochen zehn Kilo abnahm und keine Nacht mehr als vier Stunden schlafen konnte. Hätten meine Eltern damals davon gewußt, hätten sie es sicherlich nie gewollt.
Sie es nicht als egoistisch. Sieh es als Kräftetanken für die nächsten Runden
Ganz liebe Grüße