Hallo Heike (Seagirl),
ich stand kurz davor mich per PN nach dem Ergehen Deines Vaters und Deiner Stimmungslage zu erkundigen.. Nun bist Du durch Deinen Beitrag dem zuvorgekommen..
Ich habe mal ein wenig im Internet recherchiert unter dem Stichwort
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Aus: http://www.pneumologe.com/startseite/glossar.html
Pleurodese
Künstliche Verklebung beider Blätter des Brustfells zur Verhinderung eines Pneumothorax oder ständig wiederkehrenden Pleuraergusses. Man unterscheidet zwischen chemischer und chirurgischer Pleurodese:
* Bei chemischer Pleurodese werden Pleurablätter durch Entzündungsreiz verklebt (Fremdkörper, Talkum, Zytostatika).
* Bei chirurgischer Pleurodese werden die Pleurablätter teilweise oder komplett entfernt.
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Aus: http://allergie.qualimedic.de/Therap...leurodese.html
Pleurodese
Qualimedic AG • Di 01 im Aug, 2006[14:37 GMT]
Als "Pleurodese" bezeichnet man die Verklebung beider Rippenfellblätter.
Diese Maßnahme hat keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben bei einem Lungenkrebs, sondern dient der Beseitigung der durch Rippenfellmetastasen verursachten, anhaltenden Rippenfellergussbildung.
Durchführung
Zu diesem Zweck wird zunächst mittels Rippenfellspiegelung (Thorakoskopie) oder mittels Anlage einer Brustkorbdrainage das vorhandene Gewebswasser abgesaugt. Danach wird entweder Talkumpuder über das Thorakoskop im Brustraum verstäubt (Talkum-Poudrage, Erfolg 85 bis 90%) oder Talkum über die Drainage eingefüllt (Flüssigtalkum-Pleurodese, Erfolg 70 bis 80%).
Durch den so ausgelösten Entzündungsreiz (Hinweis Shalom: Das meint man wohl mit dem Ausdruck: Exzem) kommt es zur Verdickung der Pleurablätter sowie zu Verklebungen, in deren Folge die Ergussbildung stoppt.
Neben Talkum, welches die beste und preiswerteste Substanz ist, können auch das Antibiotikum Tetracyclin sowie die Chemotherapeutika Mitoxanthron und Bleomycin verwendet werden.
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Du schriebst:
„Muss ich mich wirklich damit abfinden, dass es nicht mehr besser wird? Was kann er zusätzlich tun, um diesen Zustand nicht zu verschlimmern?“
Heike, es ist nicht in jedem Fall in unsere Hand gegeben, wie sich der Zustand eines Kranken hält, verbessert oder verschlimmert.
Ich sage es unverblümt: Es ist besser, auf ALLES vorbereitet zu sein, um nicht in eigene Panik zu geraten. Den Spagat der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen auszuhalten ist manchmal dabei schier unerträglich. Die Ärzte werden aber sicher genau das tun, was für Deinen Vater in seinem Zustand sinnvoll erscheint. Das kann z.B. auch bedeuten, dass man ihm lediglich Schmerzmittel verabreicht, ihn aber von sonstigen Eingriffen oder Behandlungen verschont.
Wenn es Euch gelingt glückliche und noch unbeschwerte Augenblicke gemeinsam zu genießen, so ist das ein wunderbares Geschenk. Die Tatsache, noch nicht die Sauerstoffversorgung zu benötigen, ist ein solches Geschenk. Die Tatsache, dass er eine von Dir genannte Wegstrecke erträglich laufen kann, ist ein solches Geschenk und viele andere kleine Dinge, der er
noch tun kann.
Jede Deiner hier genannten Sorgen, Ängste und Ereignisse habe ich noch deutlich in eigener Erinnerung und kann sie zutiefst nachempfinden. So sehr uns Gesunde die Hoffnung auf ein Wunder und eine unverhoffte Lebensverlängerung erfüllt: Diese Krankheit ist heimtückisch, verläuft mal schnell, mal langsam, aber sie ist leider bislang unerbittlich.
Was uns bleibt: Liebe und Nähe zu geben, Wünsche zu erfüllen; wenn es möglich ist, Gedanken auszutauschen, Ängste und Nöte miteinander auszusprechen. Lebt intensiv den Augenblick. Er ist nicht wiederholbar.
Jeder geht mit Krankheit, Sterben und Tod anders um. Die Einen suchen die Einsamkeit, die Anderen suchen den Kontakt verständnisvoller und einfühlsamer Freunde oder professionelle Hilfe (z.B. psychologische und/oder religiöse Hilfe). Das mag eine ganz wesentliche Unterstützung sein, um für den Kranken oder die Betroffenen die Situation besser zu ertragen.
Wir (ich) haben JEDE Hilfe gerne in Anspruch genommen, die sich uns bot. Wir wollten und mussten über das sprechen können, was uns bewegte (bedrückte).
Mit lieben Grüßen
Shalom