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Alt 19.04.2007, 13:40
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Patienten- immer jünger

Hallo Talem,

im asiatischen Raum haben die haufenweise Handys und strahlende Technik, das kann es also kaum sein! Möglicherweise die andere Ernährung? Die Tendenz zu einer anderen genetischen Veranlagung?

Boss hat sicher nicht ganz Unrecht, wenn sie schreibt, man kann sich nicht allem entziehen. Andererseits ist es aber auch nicht so, dass gesunde Ernährung ausschließlich den Reichen vorbehalten sei. Auf Fleisch zu verzichten kostet z.B. nichts, im Gegenteil. Und statt 1 kg frühreife, aufgeblasene und chemisch behandelte Erdbeeren aus Afrika oder Spanien im März tuts auch eine Schale Freilandfrüchte aus der Heimat im Mai.

Ich hab mich hierhin "verloren", weil mich das Thema dieses Threads auch schon länger beschäftigt. Nicht nur von Brustkrebs sind immer Jüngere betroffen, sondern auch von anderen Krebsarten, so scheint es. Bei mir selbst wurde letzten Sommer Darmkrebs diagnostiziert, da war ich 35 und war immer überall die Jüngste, die 2 Male, als meine Mutter mit im Wartezimmer saß, wurde selbstverständlich nur sie angesprochen... Erst hier im Forum hab ich gemerkt, dass ich bei weitem nicht allein bin in meinem Alter. Ich falle in allen Punkten durch das Raster des typischen Darmkrebs-Patienten, der lt. Statistik männlich, Rentner, ca. 70 oder älter ist, übergewichtig, unsportlich, seit jeher eher ungesund ernährt, mit Darmkrebs in der unmittelbaren Verwandtschaft. Kein einziger all dieser Punkte trifft auf mich zu - ich bin halb so alt, wurde in meiner Kindheit schon biologisch ernährt, wo viele noch gar nicht wußten, was das ist, ernährte mich später wo nicht biologisch, so doch möglichst gesund, habe Idealgewicht, trainierte zum Zeitpunkt der Diagnose auf Halbmarathon, keiner aus meiner Familie, selbst entferntere Verwandte, hatte Darmkrebs oder einen anderen Krebs.
Und es ist wirklich hart, damit rechnen zu müssen, dass man nie mehr Kinder bekommen kann, wenn man noch nicht mal damit angefangen hat. Dass durch die Bestrahlung des Unterleibs ohnehin die Eierstöcke so kaputt gehen, dass gleich die Wechseljahre eintreten. Das sind Sachen, deren Ausmaß oft den Ärzten auch gar nicht klar zu sein scheint, denn sie sind es ganz offensichtlich gewohnt, Patienten (übrigens wohl bei DK auch häufiger männliche als weibliche) jenseits der 60/70 vor sich zu haben. Und scheinen diese Gewohnheit ungern abzulegen. Schlimm genug, wenn selbst die Optik nicht mehr ausreicht, ihnen klarzumachen, dass der Patient auch mal eine Frau im gebärfähigen Alter sein kann, die außerdem kein Brett vorm Kopf hat.

Woran es liegt, dass wir Betroffenen immer jünger werden? Ich denke, etwas von allem, was hier angesprochen wurde, spielt eine Rolle:
Die besseren Diagnosemöglichkeiten
Die früher beginnende Vorsorge
Die Ernährung
Gifte aus der Umwelt
genetische/erbliche Veranlagung
Stress und Druck, die uns anfälliger werden lassen für Krankheiten

Und was zieht Ihr für Schlüsse daraus? Wie habt Ihr Euer Leben seit der Diagnose verändert?

Viele neugierige Grüße,
Meliur

Geändert von meliur (19.04.2007 um 13:48 Uhr)
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