AW: Pneumothorax
Liebe Marianne
Ich habe dein Posting erst jetzt gelesen - wir sind nicht mehr so oft hier, und dann meist nur noch stille Mitleser.
Deine Worte, sowohl deines Vaters bezogen aber auch deine Verzweifelung und der humorvollen Überspielung deiner Gefühle des "Verlassenseins", der Verzweifelung und Angst in Mitten vieler Betroffener und Angehöriger geht unter die Haut, macht sehr nachdenklich und lässt einem nicht einfach so los.
Du wolltest Hilfe, du bekamst nichts, ich schätze nicht aus Absicht, sondern einfach weil man nicht weiss wie darauf reagieren. Man ist erstmal sprachlos - so wie es mir auch erging als ich die Postings las ..... gestern Nacht.
Ich musste es erst mal sinken lassen, denn auch bei uns hat sich das einiges wieder in Bewegung gebracht mit deinen Worten. Erinnerungen an Zeiten die wir am liebsten aus dem Agenda streichen möchten wurden wach. Erinnerungen die wir eigentlich gar nie haben wollten und doch sind sie so prägend, dass es nur ein paar Worte braucht und alles ist wieder hoch, wie ein schlechter Film aber präsent wie damals als wir mitten drin stecketen. Es sind nicht nur die Erinnerungen, es sind auch die Gefühle die wieder hoch kommen. Dabei taucht bei uns immer wieder die Frage auf, kann das Trauma Krebs je wirklich verarbeitet werden - ich schätze Jein, nur bedingt...
Vielleicht ist es genau deswegen warum wir im Moment eher wenig schreiben und zwischen durch nur lesen. Sicher spielt es eine grosse Rolle, dass viele liebgewonnene Menschen die wir hier kennenlernen durften nicht mehr hier sind, uns sehr fehlen und man einfach nicht mehr die Kraft hat sein ganzes Herzblut in neue "Internetbeziehungen" zu stecken im Wissen.... der Tod geinnt zu ot. Sie sind nicht mehr hier nicht weil sie nicht mehr schreiben wollen, sondern weil der Tod uns getrennt hat und die Hinterbliebenen nun endlich ein Leben mit neuer Hoffnung beginen dürfen und können. Andere Sorgen haben/hatten und nun vieleicht GsD in einer neuer Beziehung stehen und wieder ein Leben nach dem Tod aufbauen dürfen. Das gönnen wir ihnen so von Herzen.
Aber auch finden wir es immer schwerer Hoffnung zu schenken udn Kraft zu spenden, wenn man sieht wie der Ausgang sein kann (nicht muss). Es fehlen einem die Worte, denn Floskeln sind das letzte was man hören will oder kann -oder?
Weit schrieriger ist es für uns versuchen Infos zu geben über ein Tehma, auf das man wenig Infos findet, selber hat oder nicht sehr oft vorkommt.
Ja das mag jetz komisch anzuhören sein, denn ein Pneumothorax ist grundsätzlich Klinikalltag egal ob krankheitsbedingt oder als Komplikation einer Krnakheit oder gar einer Untesuchung. NUr - ein Pneumothorax in der Lungenspitze kommt selten vor.... also sind wir wieder bei der fehlenden Erfahrung - nicht nur von usn Betroffenen und Angehörigen, ja aich bei den Docs.
Und doch ich kann dir zumindest Erfahrungen zum Thema Pneumothorax in der Lungenspitze berichten. Willy hatte mehrere davon - nicht nur Pneumothorax, sondern eben immer in der sch..... (Entschuldigung) Lungenspitze und das macht es leider etwas komplizierter. Zählen kann ich sie kaum noch, denn bereits im Rahmen der Diagnose passierte es als Komplikation, aber auch vor und nach der Op.
Meist sind sie dort kleiner als wenn sie sonst wo an der Brustwnad entstehen, aus dem einfachen Grund die Oberfläche der Lungenspitze ist deutlich keiner als weiter unten zu findende P.thorax.
Grundsätzlich bleibt die Behandlung gelich, man wird punktieren und die Luft mittels Vakkum wieder abziehen damit die Lungenspitze sich wieder voll entfalten kann, und um dann das "Loch" dann zu vekleben. So weit so gut die Theorie.... hört sich ja supi einfach an, oder?
Leider ist es nicht so einfach.... weiter unter schon aber eben hier nicht.
Die Lungenspitze liegt hinter dem Schulterblatt von hinten egsehen udn von vorne hinter dem Schlüsselbein, und dass sind grossflächige harte nicht gut bewegliche Knochenteile die zwischen der von aussen zu punktierenden Stellen und der Lungenspitze sind. Zudem haben da ja auch noch eine ganze Reihe von Rippen die auch nich zwischen diesen Knochenteilen und der Lungenspitze liegen. Bevor man zur éungenspitze kommt, muss man mit der punktierenden Nadel vorsichtig vorbei gehen an dem Arm plexus, dem Nervengeflecht für die Nervenversorgung des jeweiligen Armes. Aus diesem Grund versucht man hier egal ob palliativ oder die all versprechende oder erhoffte kurative / heilende Behandlung vorgesehen ist, den Pneumothorax einfach mal zu beobachten und hoffen er verschliesst sich von alleine. Nicht zuletzt weil jede Punktion einen Pneumothorax an sich schon auslösen kann wird immer wenn möglich darauf verzichtet. Erst recht wenn der Pat. in schlechtem AZ ist. Es besteht leider noch ein anderes Problem, die sehr engen Verhältnisse erfordern ein Ct gesteuertes Punktieren, die Docs haben nur ein kleines "Fenster" wo sie zwischen den ganzen Knochen hindurch können um an die Spitze zu gelangen - nota bene ohne die Nerven dabei auch noch zu tangieren, denn das tut sau weh....strahlt bis in die Hand runter. Nicht zuletzt ist es eine Stelle die man nur sehr schlecht betäuben. Auch ohne Nerventangierung tut es sehr weh dort zu punktieren (auch für Biopsien).
Das alles wollen die Docs sicher deinem Paps ersparen und versuchen nun erstmal abzuwarten. Das hat mit palliativ nicht zwingend was zu tun, sondern liegt weit mehr an der Komplexität der Lage und Situation.
ich hoffe dir mit diesen Infos geholfen zu haben.
Liebe Grüsse aus dem Saunaheissen Basel
s'Doppelpäggli
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