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Alt 11.05.2003, 23:04
Gast
 
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Standard Diagnose Lungenkrebs

Hallo Mara,

ich kann mir vorstellen, daß du wegen des Gesprächs mit dem Prof wohl ein mulmiges Gefühl im Bauch hast. Aber die Entscheidung mußt wirklich du allein treffen, die kann dir keiner abnehmen. Und hör nicht auf Außenstehende, die keine Ahnung haben, das verunsichert dich nur. Weißt du, meine Mutter wurde anfangs auch sehr verwirrt. Manche gutmeinenden Nachbarn meinten, nöööö, Chemo in ihrem Alter, das fänden sie absolut nicht gut. Dann kriegt man auch noch erzählt, bei dem und dem hätte es nicht geholfen, im Gegenteil usw. usw. Es hat ziemlich genervt. Mutter will aber die Chemo durchziehen und wir hoffen eben, es bringt was. Man wird langsam sehr genügsam und hofft, daß wenigstens ein Stillstand erreicht wird. OP ist wohl nicht möglich. Ich glaub, Pedi hat den Spruch auch schon erwähnt, daß die Hoffnung zuletzt stirbt.

Letztendlich mußt du wohl dem Prof vertrauen und dann eben entscheiden, was mit Sicherheit nicht einfach ist. Wenn du unsicher bist, zieh einen weiteren Arzt hinzu.

Ich weiß nicht, wie ich entscheiden würde.... Wenn ich eine Chance zum Weiterleben hätte, würde ich es evtl. durchstehen. Wenn mir meine Zeit, die ich noch hätte, dadurch erschwert würde, evtl. nicht, dann würde ich versuchen, meine restliche Zeit einfach zu genießen. Aber ich befinde mich nicht in deiner Lage, daher fällt es mir schwer, dazu was zu schreiben. Mit Sicherheit mußt du noch nicht morgen eine Entscheidung treffen, gönn dir dafür etwas Zeit. Wirst du wenigstens psychologisch unterstützt? Ich persönlich finde das sehr wichtig.

Mir fällt es auch leichter, hier im Forum meine Angst und meine Sorgen loszuwerden, als immer nur meinen Mann damit zu belasten. Meistens schreibt man sich die Dinge leichter von der Seele als wenn man drüber reden soll. Ist fast wie Tagebuchschreiben ;-).

Ich weiß jetzt spontan nicht, in welchem Thread ich es gelesen hab, aber momentan ist das auch mein Leitspruch: Carpe diem, nutze den Tag. Mit meiner Mutter :-).

Ich wünsch dir von Herzen, daß dir der Prof eine Therapie vorschlägt, bei der die Lebensqualität nicht beeinträchtigt wird und du einfach noch eine lange schöne Zeit vor dir hast. Du darfst dich nicht aufgeben. Wenn man sich aufgibt, keine Hoffnung mehr hat, dann ist das das Anfang vom Ende. Laß dir die Hoffnung aufgrund irgendwelcher Prognosen nicht nehmen!!! Versuch zu kämpfen.

Ganz liebe Grüße

Christa
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