Hall ihr Lieben,
melde mich hier auch mal wieder zu Wort.
Zur Vorgeschichte:
Bei meinem Dad ist ja im Januar vor drei Jahren Darmkrebs festgestellt worden. Bei der OP wurden auch noch Lebermetas gefunden und es wurde ein künstlicher Darmausgang gelegt, der leider nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Er bekam dann daraufhin auch Chemo gegen die Lebermetas und der Chirurg hat auch noch eine Bestrahlung für gut befunden wegen dem Darm, da scheinbar nicht alles entfernt werden konnte. Hat die Onkologin aber abgelehnt und gemeint Leber wäre wichtiger.
Dann vor 1 1/4 Jahren wurde ein Teil der Leber entfernt und die anderen Metas wurden verkocht, auch wurde ihm die Gallenblase entfernt. Dann im Sommer wieder eine Chemoserie+ Antikörper die bis November ging.
So akutell:
Im Januar hat er bei einem Besuch von mir geklagt, daß er nach einem Spülvorgang (er macht diese Darmentleerung) nochmal Wasser reingelassen hat, weil nicht`s gekommen ist und er seit Dienstag nicht mehr auf dem WC war (ich kam Sonntags) ich daraufhin gesagt er solle doch bitte sofort zum Arzt gehen, den soviel Wasser im Bauch das kann ja nicht gut sein. Außerdem mußte er seit der OP mit der Leber ständig aufs WC nacht`s, also mind. 10-15x und es kamen aber nur Tröpfchen. Der Chirurg meinte damals dann beim Gespräch (er war zur Nachuntersuchung in der Klinik) daß es sein kann daß bei der OP Nerven verletzt worden sein. Gesehen hat man nicht`s, daß war im Spätsommer letzten Jahres.
Es war dann schon Februar und am Dienstag rief mein Dad an er gehe morgen ins Krankenhaus nachdem immer noch nicht`s gekommen ist. Ich habe mich natürlich sofort bereit erklärt ihn ins Krankenhaus zu fahren. Er sah erbärmlich aus hat die ganze Zeit gestöhnt vor Schmerzen. Im Krankenhaus haben sie zuerst auf einen Darmverschluß getippt und haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen daß mein Dad erst jetzt kommt. Zum Glück stellte sich die Erstdiagnose als nicht richtig heraus, aber die richtige Diagnose war auch nicht aufbauender.

Es ist wieder was gewachsen am Darm und zwar so daß es den Blasengang eineengt und mein Vater somit nicht mehr selbstständig die Blase entleeren kann, außerdem sind in der Lunge Verschattungen festgestellt worden.
Daraufhin bekam mein Dad einen Dauerkatheter, den er leider heute immer noch trägt, ist ja klar. Eine OP machen sie nicht, den dann kann man keine Chemo machen sagen sie. Also seit Februar bekommt mein Dad wieder Chemo und Antikörper eigentlich. Aber beim ersten Mal Antikörpergabe hatte er einen Anaphylaktischen Schock bekommen und daraufhin haben sie die Antikörper abgesetzt und daß obwohl er sie bei der ersten Chemogabe mit Antikörper vor einem 3/4 Jahr vertragen hat.
So seitdem ging es ihm richtig mies, die Chemo hat er sehr schlecht vertragen und alle versuche ihn zu überzeugen mit den Ärzten zu sprechen wurden von ihm abgewiesen

. Er sah auch richtig schlecht aus und hatte eine Laune zum Davonlaufen, auch hat er immer wieder das Gesicht verzogen wie wenn er Schmerzen hat, aber auf meine Frage ob er schmerzen hat wurde es natürlich verneint. Mein Dad ist leider so lieber leiden als was einnehmen, sogar die Medis die ihm verschrieben wurden um die Chemosymptome zu minimieren wurden von ihm nicht genommen. Ich weiß verwunderlich, aber so ist er halt.
So jetzt kommt`s, seit 2 Wochen sieht er aus wie das blühende Leben, er klagt nicht mehr, er sieht auch nicht mehr so blass und furchterregend aus sondern richtig frisch und irgendwie strahlend. Auch hat er nicht mehr so eine miese Laune, sondern lacht auch wieder und macht seine Witze. Wenn nicht seine Haare wären die fast gänzlich ausgegangen sind könnte man meinen er hätte nie was gehabt.
Was kann das sein ? Vor zwei Wochen noch ein gequäle, daß ich sogar gedacht habe, es wäre besser er würde die Chemo absetzen, den so ist es kein Leben mehr und dann das jetzt. Ich bin ganz verwirrt oder ist es das sprichwörtliche Aufbäumen bevor es ganz schlecht wird

., aber geht das so lange ????.
Außerdem möchte ich mal eure Meinung hören, warum zum Henker wird er nicht bestrahlt, alle Versuche das Gespräch bei jedem Besuch bei der Onkologin daraufhin zu lenken wird von ihr abgewiesen. Warum ? Zurecht ???
Hat Bestrahlung wirklich keinen Sinn ??
Ich weiß es ist eine zusätzliche Belastung für den Körper, aber wenn der Krebs im Darm munter weiterwächst ???
Ach man ich hoffe jemand liest sich durch mein verwirrtes Geschreibsel durch und kommt klar damit , wenn nicht bitte nachfragen, den so langsam werde ich noch verückt, diese über dreijährige Achterbahnfahrt, immer auf und ab und das ohne Pause, ich kann bald nicht mehr. Sorry ich wollte nicht rumjammern.
Liebe Grüße
Petra