.... mein Papa ist gestorben...
....leider muß ich Euch mitteilen, daß mein Vater vorgestern morgen um 9.15 von uns gegangen ist.....
Bis dahin ist er jeden Tag ein bißchen weniger geworden und auch immer stiller.
Von der Lungenentzündung und der Milzblutung hat er sich nicht mehr richtig erholt, die letzten Wochen war er so schwach, daß er nicht einmal mehr im Rollstuhl sitzen konnte, sondern bettlägerig war und eine Zeitlang sogar gelagert werden mußte weil er sich von selbst gar nicht mehr rühren konnte.
Man konnte förmlich zusehen wie seine Kraft täglich weniger wurde, selbst sprechen strengte ihn in den letzten Tagen an.
Ihm blieben nach der Diagnose nur noch 4 halbwegs gute Wochen, ab da lag er im Krankenhaus...
Bis auf einen einzigenTag war er nicht merklich verwirrt, und er hatte auch keine tumorbedingten Schmerzen.
Wir alle waren bei ihm so oft es ging, meine Mutter wollte ihn letzte Woche eigentlich wieder heim holen.
Allerdings hat die Klinik meinem Vater angeboten wieder mit den Bestrahlungen und der Chemo anzufangen, daraufhin hat er sich entschieden weiter im Krankenhaus zu bleiben, obwohl er eigentlich täglich gesagt hat er möchte endlich wieder heim....
(Das letzte MRT ergab übrigens, daß der Tumor seit der Diagnosestellung trotz so gut wie keiner Behandlung nicht gewachsen ist, es dafür einen 2. Tumor von 0,5 cm Größe gab.)
Am Samstag war meine Mutter wie immer den ganzen Tag da, und hat da schon geahnt daß es nun bald zu Ende geht.
Er hat fast nur geschlafen, hat kaum reagiert und hatte ganz kalte Füße.
Am Sonntag morgen hat dann das Krankenhaus angerufen und uns gebeten zu kommen.
Leider haben wir es aber nicht mehr geschafft ihn noch einmal lebend zu sehen, ca. 30 Minuten nachdem wir den Anruf bekamen ist mein Vater gestorben....kurz bevor wir da waren.
Ganz heimlich, still und leise, und allein - so wie es seine Art war.
Er hat immer alles mit sich allein abgemacht und wollte es mit Sicherheit genau SO!
Darüber ist meine Mutter untröstlich, sie (und ich) hätte ihn so gern noch einmal gesehen und ihm auf Wiedersehen gesagt....
Die Ärztin und die Schwestern haben uns versichert, daß er seit Samstag abend ganz ruhig war, am morgen dann noch kurz mit ihnen gesprochen hat und als sie kurz darauf nach ihm sahen schlief er und ließ sich schon nicht mehr aufwecken.
30 Minuten später ist er gestorben.
Ohne Schmerzen, ohne Kampf ist er ganz heimlich hinübergehuscht ohne auf uns zu warten.
Wir durften dann noch sehr lange Abschied nehmen auf Station, meine Mama hat ihm dann noch seine Wollsocken angezogen die sie ihm extra mitgebracht hat und auch seine geliebte Bayern-München-Kappe.
Auch hat sie ihm das Foto meiner Kinder was an seinem Nachtschrank geklebt hat in die Hände gelegt, es war alles einfach nur sooooooooooooooo traurig.
Gestern wurde er nochmal aufgebahrt im Krankenhaus und wir waren noch einmal bei ihm.
Nach noch nicht einmal 3 Monaten ist mein Vater mit 58 Jahren nach einem zwar kurzen aber schlimmen Leidensweg der nur indirekt was mit dem scheiß Glioblastom zu tun hatte nun nicht mehr bei uns und wir können das irgendwie noch gar nicht fassen....
Es ist einfach nur schrecklich...
Geändert von Indianische Medizinfrau (26.06.2007 um 13:29 Uhr)
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