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Alt 31.05.2003, 22:09
Gast
 
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Standard Diagnose Lungenkrebs

Hallo Mädels,

bei uns war es heute unerträglich schwül, heute nachmittag hat es gewittert und geschüttet. Wo geht es nach Grönland????
Mutter fühlt sich bei diesem Wetter natürlich nicht wohl. Ihr wurde heute morgen auch schwindlig, hängt wohl eben mit der Chemo und dann auch mit diesem mistigen Wetter zusammen. Ich bin selbst gesund, aber mir knallt heute fast den ganzen Tag fast die Birne durch. Wie geht es dann erst den Betroffenen???

Katrin, hast du im Reformhaus irgendwas in Richtung Rote-Bete-Pillen gefunden? Sicher, über Selen wird sehr viel positiv berichtet. Aber es ist kein Allheilmittel und meiner Meinung nach sollte man eben nicht alle Vitamin/Mineral-Präparate noch zusätzlich ergänzen ohne mit dem Arzt oder dem Apotheker zu reden. Hört sich jetzt wie in der Werbung an. Aber ich hab auch teilweise Selen, Magnesium, Calcium etc plus Bion in mich reingestopft und bekam dann Darmprobleme. Es sollte doch mit dem Arzt besprochen werden. Wir sind einfach Laien.

Ach Katrin, wegen deinem Traum... Als ich in Landau die T.A.-Ausbildung gemacht hab, hatte ich ja sozusagen sturmfreie Bude. Eine Freundin schenkte mir dann eine Rennmaus (die hatte sich mit ihren Mitbewohnern im Käfig nicht vertragen). Die Rennmaus wurde Knuddel getauft und hatte nahezu Narrenfreiheit in meiner Bude. Nun, es war auch noch eine richtige Mongolische Wüstenrennmaus, groß, robust, keines solcher Inzuchtprodukte, wie man sie in Zoohandlungen bekommt. Nun, ich hatte Knuddel, mußte am Wochenende allerdings ja immer ins traute Heim zu Muttern. Als ich ihr am Telefon erzählt hab, ich hätte eine Rennmaus, ging ihr bei "Maus" die Hutschnur hoch und sie meinte, ich solle ihr so ein Getier nur nicht ins Haus schleppen. Hab ich aber dann doch. Zwei Wochen später hatte sie dann selbst zwei Rennmäuse ;-))).

Pedi, ich hab nicht resigniert. Aber ich mach mir nichts vor, das bringt nichts. Meine Mutter wird demnächst 80 Jahre. Es sind einfach andere Bedingungen. Ich wünsch mir für meine Mutter einfach nur eine lange Zeit ohne die extremen Beschwerden die LK mit sich bringt. Vielleicht stirbt sie auch nicht an LK sondern an sonstwas. Ich bin innerlich momentan sehr ruhig geworden, im Gegensatz zu der Zeit, als die Diagnose so neu war. Es ist für mich fast so wie in der Zeit, nachdem es bei meinem Vater hieß, nix mehr zu wollen. Ich hoffe weiter, ganz klar. Aber ich bin auch realistisch. Es ist kein böser Traum, aus dem wir morgen so einfach aufwachen und alles ist wieder gut.

Beate, genau wie du schreibst, wir sollten einfach versuchen, so viel Zeit wie möglich mit unseren betroffenen Angehörigen zu verbringen. Wie ich schon oben beschrieben hab, ich versuch, zu akzeptieren, ich versuch, damit zu leben.

Allerdings muß ich zugeben, ich hab Angst. Mutter geht es eben momentan noch so gut. Auch wenn ich versuche, die Gedanken an die Zukunft zu verdrängen, schleichen sie sich doch wieder ein.
Nun, wenn es mir mal hundemiserabel ist, weiß ich, ihr werdet mich auffangen.

Ich schick euch mal einen Blick aus meinem Fenster: nebelverhangener Waldrand, in dem man alles vergessen könnte.

Liebe Grüße

Christa
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