AW: junge Frauen und der Tod der Mutter
Hallo Lilanelke,
danke für die lieben Worte.
Das Grab habe ich auch selbst ausgesucht. Bei mir in der Familie war das nicht üblich. Ich wollte es aber so... Ihr war es egal wo sie liegen wird - wie ihr so vieles egal war. Zu vielem hatte sie auch nach längerer Überlegung keine Meinung.
Ich habe mich dann für einen Waldfriedhof in der Nähe der Familie meines Freundes entschlossen. Wir werden an unserem jetzigen Ort nicht mehr lange wohnen bleiben und da kommen wir öfters dran vorbei.
Ich war froh, als der Hügel abgetragen wurde und ich das Grab bepflanzen konnte. Das war wieder ein "Meilenstein". Das mit dem Stein ist unsere eigene Kreation. Sie hat gerne gebastelt und findet es sicher toll, dass ich keinen 0815-Stein genommen habe.
Genauso wie die Trauerkarte. Es hört sich sicher merkwürdig an, aber ich habe die Karte selbst gestaltet und gedruckt. Sie sieht schön - traurig - aus. Der Grabredner fand sie auch sehr schön. All das gehörte mit zu meiner Planung.
Sicher, ich hätte mehr Arbeit abgeben können, aber das wollte ich nicht. Es half mir, mit der Situation umzugehen.
Im Moment leide ich sehr darunter, dass ich keine Familie mehr habe. Nicht nur der Verlust meiner Mutter, sondern auch der Verlust der kompletten Familie geht mir nah. Ich fühle mich irgendwie einsam. Die einzigen Verwandten, die noch leben, sind mein Vater und mein Onkel. Mein Onkel läuft meinem Vater hinterher und beide haben sich abgewand bzw. ich habe mich distanziert, weil ich deren Verhalten z.T. unmöglich bis unmenschlich finde.
Meine Tante, meine Oma, meine andere Tante, mein Opa und nun auch meine Mutter... alle sind inzwischen an Krebs verstorben - unsere Familie war schon damals klein.
Weiter oben steht, dass manche nun die Vergangenheit erforschen. Das habe ich auch getan und stehe nun vor weiteren Fragen, die mir nun niemand mehr beantworten kann...
LG
Tanja
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