Wünsche für Michi
Sehnsucht nach dem Leben
Du möchtest frei sein. Frei zu tun und zu lassen, was Du willst. Aber schon jetzt merkst Du, das Leben nicht nur heißt, frei zu sein, sondern auch verpflichtet zu sein. Nicht nur Weite bringt, sondern auch Begrenzung. Und dass es darum geht, trotz Grenzen Wege zum Blühen zu finden.
Du fragst nach dem Weg
Eine Brücke, angefangen, aber unvollkommen. Sie reicht in die Weite und soll überbrücken, was unerreichbar scheint. Du hast dir schon viele Brücken zurechtgezimmert. Keine hat gehalten, was sie versprochen hatte. Aber da ist einer gekommen, der will nicht nur die Brücke für Dich bauen, er wurde zur Brücke für Dich, zum Weg in die unvergängliche Freude.
Wende dich zur Sonne zu
Mit was du Dich beschäftigst, dass wird Dich beschäftigen. Mit wem Du Umgang hast, der wird Dich prägen. Auf wen man hört, dem gehört man. Je mehr Du Dich mit Dunkelheit einlässt, um so mehr wird Dunkelheit dich erfassen. Je mehr du aber das Licht hineinläßt, um so mehr wird Licht aus Dir herausstrahlen
Hab Geduld mir Dir selbst
Alles hat einmal sehr klein angefangen, bevor es begann, Frucht zu tragen. Gib Dich selbst nicht auf. Hab Geduld zum Warten. Verzweifle nicht daran, wenn du es nicht schaffst, so zu sein, wie du denkst, Du solltest sein, oder wie du fühlst, andere würden dich gerne so sehen. Gib Dich nicht mit dem Klischee ab, das andere aufdrücken wollen. Hab den Mut, so zu werden, wie Du es möchtest.
Auch wenn es abwärts geht, steige immer neu auf
Wie ein Vogel sich in die Lüfte schwingen, frei sein, in den Wolken schweben, die Probleme hinter sich lassen. Wer möchte das nicht? Doch solange wir auf dieser Erde leben, wird es uns immer wieder nach unten ziehen. Doch das sollte uns nicht daran hindern, immer neu aufzusteigen und den Absprung zu wagen.
Gib Dich nicht auf
Lange, bevor der prächtige Schmetterling hier saß, war er eine unscheinbare Raube. Mühselig erkletterte er Bäume, Millimeter um Millimeter. Dann begann die Verpuppung. Todesähnlich umgab ihn die Finsternis und Enge des Kokons, bevor der große Moment kam, als er sich mit aller Kraft aus der Enge befreite, um seine Flügel zu entfalten und wie eine Feder so leicht von Baum zu Baum zu flattern. Hab Mut, auf den Schmetterling zu schauen, während Du am Boden bist. Manches braucht viel Zeit.
Vergess das Beste nicht
Du willst oben sein – ganz oben! Du suchst die Herausforderung...ja, es soll etwas kosten...Deinen ganzen Einsatz. Die Anstrengung ist es wert, weil das Ziel so wertvoll ist...der Blick über die Weite der Berge. Aber vergiss dabei den anderen Ausblick nicht: Er reicht über den Horizont...von der Endlichkeit Deines Lebens in die Unendlichkeit des Seins, jenseits von Leid.
Halte inne und frag nach dem Weg
Manchmal hast du Angst, etwas vom Leben zu versäumen. Du rast von Termin zu Termin, von einer Aktion in die nächste. Oft merkst Du erst später, dass mancher Weg nicht brachte, was Du dir erhofftest. Halte inne und forsche nach dem Weg. Lass Dich verführen, Dich für Wege zu entscheiden. Es ist nicht das Tempo und nicht die Zeit, die eine Rolle spielen, sondern es kommt zuerst auf die Richtung an.
Nimm dir Zeit zum Nachdenken
Denke über die Ordnung und Schönheit nach, die die Natur dir zeigt. Freue Dich an den kleinen Blumen am Wegrand, und schenk dem Käfer deine Aufmerksamkeit. Gräser und Bäume wachsen ohne Dein Zutun, und das kleinste Tier weiß, wo es seine Nahrung findet. Entdecke im Kleinen die Weisheit und fang an, zu vertrauen.
Sei wachsam
Nicht alles ist beim ersten Blick zu erkennen, manches wird nur sichtbar, wenn der Tau darauf fällt. Das feine Netz der Spinne erscheint so zart. Aber für das Insekt, dass sich darin verfängt, wird es zur tödlichen Falle. Lass Dich nicht verführen von angeblich guten Freunden, die dir einflüstern wollen: "Man muss doch sein. Einmal ist keinmal!" Einmal kann einmal zu spät sein.
Hab Mut, dass Netz als Netz zu begreifen und es zu meiden.
Hab Mut zum Warten
Es ist herrlich, Schönes zu erleben. Aber noch schöner ist es, diese Freude jemandem mitzuteilen. Man legt in jeden Menschen die tiefe Sehnsucht nach einem Du. Hab den Mut, auf diesen Menschen zu warten, wie Du Dir wünschst, dass er auf Dich wartet. Gib Dich nicht mit Vorläufigem zufrieden, weil Du dadurch Dich und andere verletzt.
Halte die Stille aus
In deiner Stille werden die Fragen laut, die Du im Lärm überhörst. Übertöne sie nicht mit Musik, weil sie sonst immer stärker werden und Du immer lautere Töne brauchst, um sie zu überstimmen, bis sie schließlich ganz schweigen. Suche die Stille, und stelle Dich den Fragen deiner Seele. Sie braucht Antworten, denn sie ist auf der Suche nach Unvergänglichem. Nimm Dir Zeit für deine Seele, denn sie wird niemals untergehen.
Hoffnung
In deinem Leben gibt es keinen Grund zur Freude, glaubst Du. Der Boden
deiner Vergangenheit ist wie zubetoniert. Es scheint aussichtslos, irgend etwas darauf zum Blühen zu bringen.
Doch glaube mir, es gibt auch noch andere Wege.
Einen Vogel benutzen, um dennoch einen Samen in die Tiefe fallen zu lassen. Aus dieser Tiefe bricht dann Leben auf.
Du sollst leben, nicht als Unkraut, sondern als Blume. Das ist Deine Bestimmung für Dich ganz allein. Du selbst bist der Grund, damit Farbe in Dein Leben kommt.
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