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Alt 01.10.2007, 01:35
pioneer_e36 pioneer_e36 ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

hallo Ihr Lieben,

zuerst einmal spreche ich den Angehörigen der verstorbenen Personen mein Beileid aus und wünsche Euch viel Kraft und Gesundheit.

Leider war ich eine lange Zeit lang nicht mehr in diesem Forum. Ich habe meinen geliebten Vater am 12.03.2007 verloren. Es war ein Tag, den ich niemals vergessen werde. Die Welt ist aufeinmal für mich untergegangen, es war alles so unrealistisch für mich.

Mein Vater ist in Berlin Zehlendorf (Emil von Behring Krankenhaus) friedlich eingeschlafen. Wir haben Ihn am 15.03.2007 in der Türkei beerdigt. Da wir eine große Familie sind, sind wir mit 19 Personen in die Türkei geflogen. Drüben haben wir Ihn dann in unserem kleinem Dorf mit ca. paar hundert Personen beerdigt. Innerhalb von 3 Tagen haben wir alles geregelt und besorgt, was es zu machen gabs. Meine Schwäger und vielen älteren Cousens haben uns allen viel geholfen.

Er hat damals fast 30 Jahre lang für Eternit gearbeitet, die stellten Baustoffe her mit Asbestfasern. Probleme mit der BG hatten wir zum Glück keine. Zur Zeit lebe ich leider nur noch mit meiner Mutter zuhause, bin selber 24 Jahre alt (der jüngste) und habe zum Glück 4 verheiratete Geschwister mit 12 Neffen/Nichten und davon sind 2 verheiratet mit jeweils einem Kind. Mein Vater selber hat 6 Geschwister gehabt, auch Sie haben Ihn alle geliebt und waren alle für uns da.

Ich bin sehr froh, soviele Personen um mich zu haben, die zur eigenen Familie gehören, denn ohne Sie würde ich es überhaupt nicht aushalten können.

Nach meinem Vaters Tod habe ich angefangen, eine Psychotherapie zu beginnen, da ich es überhaupt nicht verkraften konnte und mir meine Augen ausgeweint habe.

Jetzt, als ich den Beitrag von Minou gelesen habe, konnte ich meine Tränen wieder nicht halten. Auch dir wünsche ich mein Beileid aus Minou, es tut mir sehr Leid für dich.

Über amazon.de habe ich mir ein Buch besorgt, es heißt "Pleuramesotheliom" von Manegold geschrieben, sehr interessantes Buch über diese tückische Krankheit. Es steht wirklich alles Wichtige drinne, was man wissen sollte.

Zur BG möchte ich nicht viel sagen, sie unterstützten mein Vater so gut wie es ging, genützt hat es natürlich wenig, wenn man bedenkt, dass diese Personen sterben mussten, nur um Bauelemente -bzw. Stoffe und irgendwelche Teile zu bauen, die damals den Aufbau von Deutschland beschleunigt hatte.

Wie ich noch gelesen habe, gibt es viele Angehörige, die mit der BG probleme haben und sich gerichtlich damit auseinander setzen müssen. Das finde ich wirklich sehr schade. Fakt ist doch, dass diese Krankheit fast ausschließlich nur mit Berührung von Asbest in Frage kommt, oder nicht?

Wie dem auch sei, ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und Gesundheit um mit dem Verlust eurer geliebten Personen umzugehen, vergesst Sie niemals und sorgt dafür, dass diese Personen noch stolz auf euch sein können im weiteren Leben.

Grüße aus Berlin

Geändert von pioneer_e36 (01.10.2007 um 01:41 Uhr)
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