AW: Entlassung nach erfolgreicher Liposarkom-OP
Hallo Ihr Lieben,
ich muss mit Euch reden. Bin hin und her gerissen. War bei meiner Mama. Sie war heute beim CT. Allerdings gab es ein Problem. Die Ärzte konnten kein Kontrastmittel spritzen, weil der Kreatininwert so hoch lag (1,7 und er sollte wohl bei 1,3 sein). Die Ärzte meinten, dass sie nicht spritzen können, wenn der Wert über 1,5 liegt. Das CT wurde dennoch gemacht, da man wohl Tendenzen trotzdem ablesen kann. Meine Mama wirkt niedergeschlagen. Ich habe ihr heute einen Bericht zum Lesen gegeben, in dem etwas über die Angst nach der Diagnose steht und wie man dieser begenen soll. U.a. steht auch drin, dass man einen Psychologen aufsuchen soll, wenn man es alleine nicht schafft. Reaktion meiner Mama, ich will gar nichts mehr lesen. Sie blockt ab, die Angst sitzt tief. Wartet nur auf die Diagnose, von der sie hofft, dass sie positiv ausfällt. Bin mir nicht sicher, ob sie selbst davon überzeugt ist. Ihre Schwester glaubt eher, dass es nicht ok ist, da meine Mama einfach nicht auf die Beine kommt und die Werte schlecht sind. Ich habe meiner Mama heute gesagt, dass wir durchaus auch mit einem schlechten Ergebnis müssen. Sie sagt dazu nichts. Ich habe das Gefühl, dass sie dies gar nicht hören will. Was soll ich jetzt tun? Wir gehen ja zusammen hin, meine Tante meint, es sei ein Fehler, wenn Mama eine Verschlechterung erfährt. Ich glaube dies auch. Sie würde sich komplett hängen lassen und resignieren. Ein Stillstand wäre für uns ein Erfolg. Damit könnte sie gut zurecht kommen. Aber ob dieses Ergebnis wirklich kommt. Sie griff sich heute an den Bauch und ich fragt, ob sie Schmerzen hat. Sie sagte, nein, aber irgendwie ein komisches Gefühl im Bauch... Ich bin hin und her gerissen. Was würdet ihr tun? Frage an die Betroffenen, was soll ich tun. Habt Ihr auch so zu Eurer Familie geredet und wolltet nichts schlechtes hören? Bin jetzt echt verzweifelt und kann mich auf nichts mehr konzentrieren.
Liebe Heike, danke für Deine Worte, aber die Panik lässt nicht nach. Dr. Bauer hat leider nicht zurückgerufen. Werde noch mal bei ihm probieren. Würde ihm nämlich gerne die CT-Bilder geben und seine Meinung hören.
Lieber Jürgen, schön, von Dir zu hören. Ich hoffe sehr für Dich, dass die Kontrollen positiv ausfallen. Ich mache mir sehr viele Gedanken, meine Familie macht sich mittlerweile auch Sorgen um mich. Habe minimal abgenommen, da ich aber eh nicht viel drauf habe, fällt dies natürlich sofort auf. Leider sieht man mir es eben immer im Gesicht an. Frage mich dauern, was auf meine Mama zukommt und wie ich das alles weiterhin schaffe. Schäme mich dafür, da es für Betroffene noch viel schlimmer sein muss und ich so rum jammere.
Verzweifelte Grüße
Sonja
Geändert von sonjaM (14.10.2007 um 16:19 Uhr)
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