AW: Magenkrebs Endstadium ab wann?
Hallo Tolea,
diese Zeilen mögen Dir vielleicht auf den ersten Blick wenig tröstlich erscheinen - aber vielleicht können Sie Dir in einigen Wochen hilfreich sein.
Meine Mutter war 78, und bekam am 8. September 2004 die Diagnose Magen-Ca mit bereits sehr große Lebermetastasen.
Ich war bei der Magenspiegelung dabei und der Arzt hat mir (zum Glück) folgendes gesagt: "Deine Mutter hat noch ca. 3 Monate zu leben... mach Ihr diese Zeit noch ein schönes Leben".
Es war ein wunderschöner Herbsttag und plötzlich stand die ganze Welt auf dem Kopf... das Gefühl der ersten Tage kann ich nicht beschreiben... es war der absolute Ausnahmezustand.
ABER... ich/wir.. die ganze Familie hatten eine ganz klare Linie...noch eine schöne Zeit zusammen zu verbringen, Weihnachten noch zusammen feiern.
Wir waren jedes Wochenende zusammen incl. der Enkel. Wir haben noch zusammen Weihnachtsbäckerei gemacht, Weihnachtskarten geschrieben
und die Hoffnung für meine Mutter war, dass in diesem Alter die bösartigen Zellen nicht mehr so schnell wachsen. (Also es gab auch Hoffnung)
Wir haben Weihnachten zusammen gefeiert und der Mutter das Essen pürriert.
Wir haben Silvester/Neujahr zusammen gefeiert und noch Hl. Dreikönig.
Bis dahin hat meine Mutter im eigenen Haushalt mit Vater alles gemacht
und sie kamen immer zu uns zu Besuch!
Ab Mitte Januar dann ging es ihr schlechter, sie konnte keinerlei Nahrung mehr behalten und nur noch kurzzeitig aufstehen.
Ich hatte meinen gesamten Urlaub aufgespart für die Zeit, wo ich meine Mutter Pflege bräuchte und hatte auch angekündigt bei meinem Arbeitgeber, dass ich mich darüberhinaus auch (unbezahlt) beurlauben lassen würde.
Am Donnerstag, 10. Februar 2005 hab ich meine Mutter mit zu mir nachhause geholt, hab Nachtstuhl und Pflegeutensilien besorgt.
Ab 14. Februar sollte mein (Pflege-) Urlaub beginnen.
Am Samstag 12. Februar ca. 9.00 Uhr ist meine Mutter zuhause, bei uns gestorben... ganz ruhig. Wir waren alle da... und die Enkel konnten die Oma noch sehen.
So schlimm alles war und ist... WIR sind alle dankbar für diese klare Linie und wir waren nicht ohne Hoffnung.
Und wir können alle rückblickend sagen, dass diese Klarheit uns eine sehr große Hilfe war, die Zeit die uns blieb in Ruhe gemeinsam zu verbringen.
Mit dieser klaren Aussage war uns nicht die Hoffnung genommen sondern
Freiheit und wertvolle Zeit geschenkt.
Mir hat damals dieses Forum sehr, sehr geholfen, ich habe ein paar nette
Leute kennengelernt, mit denen ich sehr viel damals gemailt habe und das hat gut getan nicht alleine zu sein !
Sei ganz lieb gegrüßt
Eljot
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