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Alt 30.10.2007, 13:18
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Engelinchen44 Engelinchen44 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2007
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo zusammen,
seit einem Monat bin ich Zuschauerin und Leserin in diesem Forum.
Bei vielen Beiträgen mußte ich weinen, weil sie mir so nahe gingen.

Jetzt traue ich mich selber und hoffe auch auf liebe Kommentare wie ich sie hier sehr oft gelesen habe.

Ich hoffe, dass ich hier richtig bin und auch meine Geschichte erzählen darf.

Letztes Jahr haben wir am 10. Oktober die Diagnose meiner Mutter erhalten "Bauchspeicheldrüsenkrebs". Metastasen im ganzen Körper, nichts mehr zu machen. Die Ärzte gaben ihr eine ganz kurze Zeit. Es istja nur deshalb aufgefallen, weil meine Mutti mit dem Darm Probleme hatte. Deshalb wurde sie am 26. Oktober operiert. (Es mußte leider sein). Ich war noch bei ihr. Nach der OP, sie kam um 17.30 Uhr wieder auf die Station, war ich noch bis 20.30 Uhr bei ihr.

In dieser Zeit rief sie in ihrem Nakosedelirium immer wieder nach ihrer Mutter.

In dieser Nacht ging bei mir das Telefon. Das Krankenhaus war dran. Sie hatte wohl ein Herzkreislaufversagen und man hatte sie wiederreanimiert. Es ging ihr sehr schlecht. In dieser Nacht ging ich mit meinem Vater dorthin weil die Ärzte das schlimmste befürchteten.

Den Rest zusammengefasst: Am nächsten Tag ließen wir die Maschinen abstellen, weil meine Mutti keine Gehirnfunktionen mehr aufwies. Sie hatte auch eine Patientenverfügung. Am 27.10.07 um 19.01 Uhr starb sie.

Meine Welt brach zusammen, weil ich sehr an meiner Mutter hing und wir immer sehr viel Zeit zusammen verbrachten.

Nach einer Reha und ein wenig vergangenen Zeit habe ich mich soweit gefasst, dass ich jetzt über sie auch mal reden kann ohne direkt zu weinen.

Jetzt kommt das schlimmste. Nicht mal ein Jahr ist vorbei und ich war mit meinem Vater beim Arzt weil es ihm nicht so gut ging. Er hat auch sehr unter dem Tod meiner Mutter gelitten.

Diagnose vor 6 Wochen. Lungenkrebs Tumor ist 3 x 4 Zentimeter groß mit Ausläufe und Metastasen in der Lunge. Gesamtverfassung meines Vaters sehr schlecht. Er wog noch 46 Kilo. fortgeschrittenes Stadium.

Es ist nicht heilbar. Er hat am Wochenende eine palliativ Chemo bekommen. Er hat sie sehr gut vertragen. Zugenommen hat er auch wieder was. Er isst wieder regelmäßig.

Da ich ja hier im Forum viel gelesen habe, wieviel Zeit einigen Menschen hier noch gegeben war, mache ich mir große Sorgen, das er so schnell abbauen wird.

Deshalb wird er im nächsten Monat zu uns ziehen.

Ich kann gar nicht verstehen, so gut es ihm im Moment eigentlich geht, (ausser Treppensteigen, da hat er Luftnot) dass er diese heimtükische Krankheit in sich trägt.

Wer kann mir Hilfestellung geben, bzw. Ratschläge, gute Worte. Ich bedanke mich im voraus.

Liebe Grüße Engelinchen