AW: Liebster Lukas..
Liebe Maja,
schon mehrfach habe ich überlegt, Dir zu schreiben, bewegen mich Deine Worte doch immer wieder unglaublich tief. In Deinen Zeilen lese ich oft genau das, was meine Mutter nach dem Tod meiner Schwester durchleben mußte und was ich immer wieder in ihren Augen sah. Wir sprachen später immer mal über meine Schwester, doch niemals thematisierten wir diesen so schreckliche Schmerz einer Mutter, die ihr Kind ‚gehen lassen‘ mußte. Das Ausmaß ihres Schmerzes konnte ich stets nur erahnen.
Ich war immer für meine Mutter da, gab ihr Halt, den ich gleichzeitig aber auch bei ihr fand. Und doch konnte ich ihr bis an ihr Lebensende niemals ihren Schmerz wirklich nehmen, dessen bin und war ich mir – traurigerweise – immer bewußt. Ich sehe mich als zaghaften „Licht“ im Leben meiner Mutter, das sicher nicht die Schatten ihres Lebens ausleuchten konnte, aber sie vielleicht nicht ganz so schwarz erscheinen ließ.
Ich hoffe, daß auch Du immer wieder Halt findest und Dir viele, manchmal vielleicht nur zaghafte Lichter in Deinem Leben leuchten.
Liebe Grüße
Beate
|