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Alt 20.12.2007, 21:00
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo Katrin,
Also ich hab die erste Chemo (Carboplatin/Taxol) recht gut vertragen (bis aufs erste Wochenende) und hab in den ersten 4-5 Tagen nach Infusion hauptsächlich flüssig (Joghurtgetränke, Kakao) gegessen, danach gut verdauliche Sachen hochgefahren und in der Erholungszeit möglichst normal und abwechslungsreich gegessen. Damit hab ich mich gut gefühlt, ohne homöopathische Unterstützung. Leider hat die Chemo aber wohl nicht viel genützt bei mir, aber das ist eine andere Sache.

In der ersten Zeit ging es mir psychisch nicht so schlecht, ich hab auch weiter gearbeitet und damit quasi alle sozialen Kontakte gehalten. (Ich hab dann übrigens auch immer Perücke getragen, sonst wäre das mit meiner Arbeit nicht gegangen)

Nach meinem Frührezidiv hab ich etwas mehr gemacht. Das mit dem Sterben wurde plötzlich konkret und ich damit schon sehr traurig.
Da half mir:
a) Weinen, am besten zusammen mit nahestehenden Freunden
b) Ich hab Kontakt zu einer Psychoonkologin in dem Krankenhaus, in dem ich war gefunden. Das hat mir ziemlich geholfen. Ich hab die Gespräche beibehalten, auch wenn sie seltener wurden. Aber das gönne ich mir auch, wenn ich mich jetzt psychisch stabil fühle als "Seelenschmeichler" hin und wieder
c) Möglichst viel netter Besuch von netten Menschen
d) hier im Forum die Fragen diskutieren, die mich beschäftigen. Mich konfrontieren und "abhärten". Das ist aber sicher auch Typfrage, jeder Mensch hat unterschiedliche Krisenbewältigungsstrategien und ich bin eher der konfrontative Typ. Hat aber am Anfang auch Zeit gebraucht und ging "häppchenweise" bei mir (vergleiche dazu meinen Thread... wie geht ihr mit Prognosen um? Unter Krankheitsbewältigung)
e) Ich hab Freunde und Bekannte gebeten, die nicht zu Besuch kommen können (mein Bekanntenkreis ist über Deutschland verstreut), Kerzen für mich anzuzünden und nett an mich zu denken (ich glaube übrigens nicht an Gott, aber an die netten Wünsche der Menschen ;-)). Das haben sie mir dann in Mails geschrieben. Viele haben mir auch Fotos geschickt. Von sich mit Kerze, oder nur von Kerze. Manche zu Hause angezündet, manche auch in Kirchen. Ganz egal. Die Fotos hab ich mir ausgedruckt und übers Bett gehängt und wenn es mir schlecht geht, dann guck ich es mir an und denke an die lieben Menschen.
f) Wenn gutes Essen vom Körper angenommen wird, danach suchen und vielleicht auch ein bisschen zelebrieren. Essen macht glücklich :-)

Das ein paar Beispiele. Vielleicht ist auch was für dich dabei?

Lieben Gruss
Mona
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