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Alt 28.12.2007, 03:17
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr,
wenn ich den Thread der letzten Tage lese, hatten wir wirklich viel Glück.
Es hat alles prima geklappt, mit dem gemieteten Vito konnten wir den Rollstuhl mit meiner Mom drin, problemlos transportieren, so brauchten wir ihr das Raus und Rein nicht zu muten. Mein Sohn und Papa haben meine Mom um 15.30 im Hospiz abgeholt, sie hat sich so sehr gefreut endlich mal wieder in gewohnte Umgebung zu kommen. Im Hospiz hatten sie alles super vorbereitet, hatten Schmerzmittel und Übelkeitsvorsorge getroffen, sogar an Notfallmedikamente haben sie gedacht aber gottseidank wurden diese nicht benötigt, denn meiner Mom ging es erstaunlich gut.
Wir haben zusammen gegessen (Mom: zwei Teelöffel Gemüse mit etwas Kartoffelbrei u. 3 Ministückchen Rinderfilet) und als Nachtisch ein bißchen Eis mit weihnachtlicher Fruchtsoße, es wurde ihr nicht übel alles ist drin geblieben.
Die Stimmung war bei uns sehr angespannt, doch meine Mom verstand es immer wieder durch ihre kleinen Spitzen etwas Auflockerung in die Runde zu zaubern.
Bei der Bescherung kamen uns dann allen die Tränen, besonders schwer viel es meinem Papa, den Digital Bilderrahmen den wir meiner Mom geschenkt haben, mit den vielen Bildern durch zu schauen.
Auch den Schutzengel den meine Tochter für ihre Oma ausgesucht hatte, ließ dann bei uns Allen nochmals heftig die Tränen fließen. Wieder war es meine Mom die die Situation auflockerte und sagte wo es doch heute so gut geklappt hat, würde sie gern nochmal so einen schönen Ausflug machen.

Wir waren wirklich überrascht, wie gut sie an diesem Tag drauf war, so dass wir beschlossen den Besuch noch etwas zu verlängern, so dass mein Sohn meine Eltern erst um 23 Uhr ins Hospiz zurück brachte.

Ich bin Glücklich und Froh, dass wir es so gemacht haben trotzdem uns der Homecare-Arzt natürlich darauf hingewiesen hat, das Alles nur auf eigenen Verantwortung geht. Aber das war uns egal und wir werden es, sollte es möglich sein, nochmal machen...

Am nächsten Tag war sie doch etwas geschafft von ihrem Ausflug aber da ja mein Papa mit im Hospiz war haben sie es sich Beide gemütlich gemacht. Am 2. Weihnachtstag ging es wieder besser und sie haben die Sonnenstahlen für einen Spaziergang genutzt.

Heute (Donnerstag), ging es ihr gar nicht gut, sie hatte starke Bauchschmerzen, sie sagte so als hätte man eine dolle Blinddarmreizung, bekam Schmerzmittel und war davon wie benommen. Beim Telefonieren sagte sie zu mir, ich bin so müde, laß uns morgen weiter sprechen.

Nun bin ich innerlich wiedermal ganz traurig und kann dann wie immer kein Auge zu machen, deshalb schreibe ich so viel in der Hoffnung doch endlich schläfrig zu werden.

Liebe Kathleen:
Ich kann dir auch nur sagen nutze die Zeit, die wir mit unseren Mamas noch haben für schöne Dinge und Lachen. Auch ich verstecke meine Traurigkeit wenn ich bei meiner Mom bin und bin dann die starke Tochter die alles regelt und organisiert. Trotzdem darfs du dich nicht verrückt machen, dein Körper sendet dir Warnsignale, höre auf sie und schalte einen Gang zurück.Ich wünsche dir und deiner Familie, das ihr den blöden Virus ganz schnell übersteht. Ja, das Problem mit dem Ehemann kenne ich auch aber seit mein Sohn mit ihm gesprochen hat, gibt er sich richtig Mühe, meine Gefühle zu verstehen bzw. wenigsten etwas nach zu vollziehen. Er hat jedoch so rein gar keine liebevolle Beziehung zu seinen Eltern, er war der Älteste von 6 Kindern und kam immer zu kurz.

Liebe Gabi:
Ich finde es wirklich erstaunlich, das du dem Thread treu geblieben bist und nach der kurzen Zeit deiner Trauer, Kathleen so viel Trost und Mut machst.
Genau dies ist es, was dieses Forum so wichtig macht, für alle traurigen Angehörigen ein offenes Ohr zu haben und uns gegenseitig Trost zu spenden.
Ich wünsche dir weiterhin so stark zu sein, die Kraft deinem Papa zur Seite zu stehen. Es ist immer schön auch hin und wieder etwas von dir zu hören!

Lieben Gruß
Bianka
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