Liebe Anja, liebe Sigrid und Ihr anderen Lieben,
ja, das mit der "Anreise" zur Klinik ist schon ein bißchen unschön: Mein Mann muß eben erst mit dem Fahrrad quer durch Weimar zum Bahnhof, dann die Zugfahrt nach Jena, ein paar Schritte in die Innenstadt und dann mit der Straßenbahn in den eingemeindeten Vorort Lobeda, wo sich der Kliniksneubau befindet. Dabei wohnen wir in Weimar nur 5 Fußminuten vom dortigen Klinikum entfernt. Aber den Großteil meiner Therapie konnte ich nur in der Jenaer Uni-Klinik bekommen, und da war es mir im folgenden lieber, auch für alles andere nach Jena zu gehen: Dort kenne ich die Ärzte, alle meine Unterlagen sind dort versammelt, ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Kommunikation innerhalb der Ärzteschaft gut läuft und ich beschäftige ja inzwischen schon ein paar Experten. Vor allem habe ich keine Lust auf irgendein Ärzte-Hickhack, also daß die Jenaer dann hinterher sagen: na, was haben die denn da in Weimar gemacht? Wir hätten ja ganz anders gehandelt... Jedenfalls ist es mir letztlich lieber so. Und den Rest der Zeit werden wir auch noch überstehen...
Liebe Sigrid, "sich beklopsen" ist gar nicht so leicht zu erklären: ich habe dieses Wort auch erst kürzlich aufgegabelt, und für mich drückt es auf nette Art und Weise eine Mischung aus verschiedenen Gefühlen aus: sich wie ein Trauerkloß fühlen, sich vielleicht ein bißchen verrückt machen, zumindest ein paar dumme Gedanken nicht fernhalten können... etwas in dieser Richtung...
Heute wurde übrigens das EKG entfernt, juchhuh

Da hätte ich mich ja gestern deswegen gar nicht mehr so grämen müssen

Naja, Hauptsache ich bin die Strippen jetzt los. Ein Tag, an dem man von etwas befreit wird, geht doch gleich ganz anders los!
Euch allen noch einen schönen Dreikönigstag!
Euch Linnea