AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen
Hallo Kathleen, hallo Bianca,
Tumor durchsetzt den Dünndarm und Magenausgang, ständige Müdigkeit, Magensonde ...
ich fühle mich um Wochen zurückversetzt. All das hat meine Mutti auch durchgemacht und all diese Gefühle, die das mit sich bringt - Hoffnung, Bangen, Enttäuschung - kenne daher nur zu gut.
Irgendwann haben wir uns gefragt, ob eine weitere Behandlung für Mutti oder für uns ist. Helfen wir ihr, wenn wir ihr noch eine OP, noch weitere Bestrahlungen zumuten oder wollen wir alles nur machen, damit wir sie nicht verlieren. An irgendeinem Punkt haben wir dann leider erkennen und akzeptieren müssen, dass der Krebs gewonnen hat. Dass wir nichts mehr tun können, ausser Mutti auf dem letzten Weg zu begleiten. Diese Erkenntniss war bitter und tränenreich. Gleichzeitig verlor sich aber die Hektik des immer wieder nach einem Weg suchen. Wenn ich bei Mutti war hat es mir zwar das Herz zerrissen, wenn ich darüber nachdachte, dass es vielleicht die letzten Stunden sind, die ich mit ihr verbringe. Trotzdem war eine ruhige Stimmung zwischen uns, nicht mehr diese Unruhe, die das ständige Suchen nach Hilfe mit sich brachte.
Ich weiss, wie weh das alles jetzt tut, wie sehr das Herz sich gegen alle Wahrheiten wehrt, wie die Augen nicht sehen mögen, was offensichtlich ist. Ich kenne die langen, schlaflosen Nächte, die Tränen, die nicht aufhören wollen und heiß die Wangen herunterlaufen. Deshalb:
ich wünsche Euch, dass ihr früh genug erkennt, wann ihr anfangen müsst loszulassen. Dass es für Eure Muttis einfacher ist, wenn ihr sie auf dem letzten Weg in Ruhe begleitet und sie nicht durch weitere Behandlungen quält.
Ich wünsche Euch ebenfalls, dass Euer Herz stark genug ist, dass es an der Last und dem Schmerz der nächsten Zeit nicht zerbricht. Und dass ihr jemanden habt, der Euch in Eurem Schmerz hält und stützt.
Gabi
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