TV TIPP Heute 23.7.2003
Eine Sendung - zwei Meinungen. Ich fand die Sendung sehr gut und vor allem wichtig, damit jede Frau den für sie richtigen Weg wählen kann. Es sind sowohl Befürworter als auch Kritiker von Vorsorgeprogrammen zu Wort gekommen - auch wenn ich einräumen muss, dass der Tenor der Sendung insgesamt eher kritisch war. Aber zurecht, wie ich meine. Ich stehe dem "flächendeckenden Screening" sehr skeptisch gegenüber, es könnte zum Selbstläufer und Eigentor für uns Frauen werden. Es ist naheliegend, dass die Kassen eines Tages Kürzungen in ihren Leistungen androhen werden, wenn eine Frau nicht regelmäßig zum Screening gegangen ist und später an Krebs erkrankt. Es erinnert mich sehr an das Bonussystem beim Zahnarzt. Ich weiss zwar gar nicht, ob es das heute noch gibt, weil ich schon lange aus der GKV ausgetreten bin, aber das funktionierte genau so: Geh brav jedes Jahr zum Zahnarzt und der Anteil der Eigenleistung bei Zahnersatz sinkt, obwohl diese Maßnahme auch ganz gewaltig hinkt. Ehe wir uns versehen, gibt es so ein Bonussystem auch bei der Krebsvorsorge und das halte ich bei der Zuverlässigkeit der Mammographie und anderer Krebsvorsorgemaßnahmen (Darmkrebs!) für nicht richtig! Außerdem werden wir auf diese Weise total fremdbestimmt - ich will frei darüber entscheiden dürfen und keinerlei Druck ausgesetzt sein, ob und welche Vorsorgemaßnahmen ich ergreife. Wo soll das denn hinführen?
Was mich etwas irritiert: Warum muss die Professorin selbst an BK erkrankt sein, um sich eine kompetente Meinung bilden zu dürfen? Würde man diesen Gedanken weiterspinnen, müsste jeder Arzt an diversen Krankheiten leiden, um kompetent zu sein.
Der Satz, dass die Früherkennung die Leidenszeit verlängert, beinhaltet zunächst keinerlei Wertung, sondern ist in sich logisch und schlüssig!
Liebe Grüße!
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