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Alt 10.02.2008, 10:30
Anwi Anwi ist offline
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Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 219
Standard AW: Krebs verpflichtet... oder?

Hallo Eleve,
egal, ob man krebskrank oder gesund ist, man sollte unter allen Umständen versuchen, sein Leben möglichst "aufgeräumt" zu beenden, finde ich. Zumal wenn man Familie hat.
Diese Einstellung hatte ich schon vor der Erkrankung und hab sie auch jetzt noch.
Natürlich fühle ich jetzt oft, dass die Zeit, die mir dafür bleibt, vielleicht knapper geworden ist. Das hat aber den Vorteil, dass man nicht mehr dazu neigt, Unannehmlichkeiten "auf die lange Bank" zu schieben.

Auch trau ich mich jetzt öfters mal, deutlich meine Meinung zu äußern. Ich äußere Dinge, die ich mir früher nur im Stillen dachte. Ja, ich bin in dieser Beziehung total mutig geworden....Da ich früher stets auf die Wahrung von Harmonie bedacht war bzw. diese auf keinen Fall durch Äußerung meiner eigenen Meinung "stören" wollte, habe ich früher Vieles "geschluckt".

Ich hab keine Angst mehr, dass anderen meine Meinung nicht gefallen könnte, und muss es nicht mehr unter allen Umständen allen anderen recht machen. Das ist eine neu gewonnene innere Freiheit.
Wir alle müssen irgendwann gehen - der eine früher, der andere später. Ich gehöre vermutlich zu denen, die früher gehen. Aber es kommt nicht nur auf die Lebensquantität an, sondern vor allem darauf, dass man aus seiner Lebenszeit was Sinnvolles macht.
Wir haben zumindest den Vorteil, dass uns die Vergänglichkeit des Lebens stärker bewusst ist als anderen und wir die Zeit besser zu schätzen wissen und vielleicht auch besser zu nutzen wissen.
LG
Anwi
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