AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen
Hallo Ihr Lieben,
bereits am Montag habe ich einen Beitrag verfasst, konnte ihn aber wegen Überlastung des Servers nicht einstellen. Gestern abend passierte es mir wieder. Nachdem ich seit Montag krank bin - wiedermal eine Stirn- und Nebenhöhlenvereiterung - kann ich mich heute am Vormittag melden.
Liebe Gabi, vielen lieben Dank für den Hinweis mit der Magensonde. Ich habe es gleich am Montag mit meinem Papa und meinem Internisten diskutiert. Meine Mama lehnte zuerst ab, da sie bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt eher schlechte Erfahrungen machte. Sie erbrach ständig trotz Magensonde. Nun hat man ihr eine Magensonde mit einem sehr großen Durchmesser gesetzt und es funktioniert. Sie erbricht seit Montagnacht nicht mehr. Allerdings spritzt man ihr jetzt alle 4 Stunde Morphium, um sie etwas ruhiger zu machen. Zuerst war ich entsetzt, da sie ja keine Schmerzen hat und damit künstlich ruhig gestellt wird. Aber offensichtlich tut es ihr gut, allerdings macht es auch müde, sie grübelt aber nicht mehr so viel. Sie ist trotzdem klar bei Verstand, wir können jederzeit ganz normal mit ihr reden, sie schläft nur viel mehr. Sie weiß nicht, was man ihr spritzt. Sie geht wohl davon aus, dass es etwas gegen die Übelkeit ist. Mit der Müdigkeit hat sie kein Problem, nach ihrer Aussage hat sie viel Schlaf nachzuholen.
Ihre Äußerungen verdeutlichen mir immer wieder, dass sie nicht sterben möchte. Durch meine starke Erkältung hat sie mir verboten, sie Montag und Dienstag zu besuchen. "Sie ist in einer schlechten Verfassung und wenn ich sie jetzt anstecken würde, wäre das nicht gut." Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man lachen...
Am Montag Nachmittag haben mein Papa und ich die Kleidung ausgesucht, die sie nach ihrem Tod tragen soll. Es ist einfach nur grausam!!! Wir haben uns für ihren Lieblingsblazer in weiß mit roten Blüten und grünen Blättern und passendem Shirt entschieden, denn so wollen wir sie in Erinnerung behalten: Immer chic, farbenfroh und fröhlich!
Fakt ist, sie akzeptiert für sich ihren nahen Tod überhaupt nicht. Sie negiert das völlig. Niemand kann ihr das verübeln. Wir alle wollen nicht sterben, denn wir wissen nicht, ob es ein Danach gibt.
Liebe Elke, ich habe noch ein Problem. Wenn meine Mama verstorben ist, können/dürfen wir es unserer 6jährigen Tochter zumuten, sich auch von ihrer Oma am offenen Sarg zu verabschieden? Kann ein Kind in diesem Alter das verkraften? Wenn ich es ihr verweigere, wirft sie mir es vielleicht später einmal vor? Wie seit ihr vorgegangen? Wie machen wir es richtig? Kinder sind vielleicht eher bereit, den Tod als Teil des Lebens zu betrachten. Wir verlernen es nur mit der Zeit. Meine Eltern haben uns immer von solchen Themen fern gehalten, uns vieles verheimlicht, was ich schon damals nicht gut fand...
Ich werde jetzt zu ihr fahren und einen Mundschutz tragen, damit sie beruhigt ist.
Danke für Euer Zuhören!
Kathleen
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